Reisen und Fotografie gehören zusammen wie Yin und Yang. Für mich gibt es absolut keinen Trip ohne meine Fotoausrüstung. Als Fotografin bin ich immer auf der Suche nach tollen Fotospots, einer schönen Lichtstimmung und neuen Motiven. Ich werde oft gefragt, welche Kameraausrüstung ich verwende und auf meine Reisen mitnehme. Für dich schütte ich meinen Kamerarucksack aus und zeige dir, was ich so mit mir herumschleppe:
Bevor ich dir meine Fotoausrüstung im Detail vorstelle, möchte ich erwähnen, dass kein Stück meines Equipments von einer Marke gesponsert wurde und ich auch nicht für das Schreiben dieses Artikels bezahlt wurde. Ich verwende die Sachen schon seit vielen Jahren, weil ich damit glücklich bin und sie mich überzeugt haben.
1 Meine Kamera
Ich verwende die Canon 5D Mark III* bereits seit drei Jahren und ich hab es noch nie bereut, sie damals gekauft zu haben. Warum?
- Die Qualität der Bilder, die diese Vollformatkamera macht, ist einfach echt gut. Sogar mit einer sehr hohen ISO ist das Bildrauschen akzeptabel. Meinen Buddha habe ich mit ISO 800 bis 25600 fotografiert und du siehst, dass die Qualität mit der höchsten ISO immer noch relativ gut ist.
- Ich mag die 61 Fokuspunkte, mit denen ich schnell fokussieren kann. Es dauert ein paar Tage, bis man sich daran gewöhnt und schnell genug ist, die Punkte zu verschieben, aber wenn man es einmal drauf hat, möchte man nicht mehr weniger haben.
- Der manuelle Fokus ist großartig. Die Qualität des Bildes im Live-view Modus ist echt sensationell und erleichtert die Scharfstellung enorm.
- Die integrierte HDR Funktion macht es ganz einfach, ein HDR Foto zu machen. Auch wenn die ausgegebene Jpg Version des Fotos manchmal etwas zu übertrieben ist, kann ich trotzdem alle drei RAW Fotos verwenden, um sie am Computer zu einem zusammenzusetzen.
- Die Einstellung des automatischen Weißabgleichs passt bei dieser Kamera fast immer und es braucht nur wenig Adjustierung. Das ist besonders interessant, wenn du nicht in RAW, sondern in Jpg fotografierst.
Der wohl größte Nachteil der Kamera ist alledings die Größe und das Gewicht. Ich kann den Kilo, den der Body alleine wiegt, einfach nicht beschönigen. Außerdem vermisse ich ab und zu ein GPS. Ich weiß, das frisst viel Batterie, aber manchmal würde es mir einfach viel Arbeit erleichtern, die Fotospots wiederzufinden. So sitze ich oft mühsam vor Google Maps und versuche, den Ort zu identifizieren.
Canon hat übrigens das neue Modell, die 5D Mark IV mit 30 MP und einigen tollen Features wie WLAN und Touch Screen vor kurzem lanciert.
2 – 4 Die Objektive
Es kommt verdammt viel Zeug im Kamerarucksack zusammen, daher ist es wichtig, vor der Reise zu entscheiden, welche Objektive ich mitnehme. Je nachdem, wohin die Reise geht, entscheide ich mich für zwei. Mache ich eine Städtereise, nehme ich das schwere Teleobjektiv nicht mit, sondern lieber das Allrounder und das Weitwinkel, um die engen Gassen besser fotografieren zu können. Bei einer Safari kommt definitv das Tele zum Einsatz, dafür lasse ich ein anderes zuhause. Ich habe ein Allrounder Objektiv, das für viele Situationen geeignet ist und das ich fast immer in meiner Fotoausrüstung habe.
Mein absoluter Favorit unter meinen Objektiven ist das Canon EF 16-35mm f/2.8L II USM*, ein fantastisches Weitwinkelobjektiv, das ich vor allem bei Landschaftsaufnahmen und für Architektur einsetze. Die konstante Lichtstärke von 2.8 hilft mir, auch in einer dunkleren Umgebung zu fotografieren, ohne die ISO weit hinaufzudrehen. Außerdem liefert das Objektiv eine exzellente Schärfe. Der Sweet-Spot liegt übrigens bei Blende 5.6 – 8. Es ist kein billiges Teil, aber ich hab es immer mit in meinem Rucksack.
Die Kamera habe ich mit dem Kitobjektiv Canon EF 24-105mm f/4L IS USM* gekauft, ein gutes Allround-Objektiv, das eine gute Qualität und Schärfe erzielt. Der Bildstabilisator hilft, scharfe Fotos mit einer etwas längeren Belichtungszeit als meine 1/60 Freihandgrenze zu machen. Auch wenn die Blende 4 nicht ganz so gut ist wie die 2.8 beim Weitwinkel, so ist sie wenigstens konstant über den gesamten Brennweitenbereich – ein großes Plus dafür.
Mein zweitliebstes Objektiv nach dem Weitwinkel ist das Canon EF 70-200mm f/2.8L II USM*. Dieses Tele ist berühmt für die Schärfe und dem schnell Fokus. Der Bildstabilisator hilft bis zu 4 Stopps und das ist ein enormer Vorteil wenn man mit der voll ausgefahrenen Brennweite von 200mm fotografiert. Ich bin besonders beeindruckt von der Tiefenschärfe. Es ist kein billiges Objektiv, aber meiner Meinung nach war es das Geld wert. Die Farben, die Schärfe und die Bildqualität trösten über das Loch in der Geldbörse hinweg. Das einzige Manko das ich entdeckt habe, ist das Gewicht – 1,5kg zusätzlich im Rucksack machen sich dann doch bemerkbar.
5 – 8 Filter
Ich liebe es, mit Filtern zu fotografieren. Sie können so einen Unterschied in der Fotografie machen. Du kannst mit Filtern die Farben intensivieren, Reflexionen vermindern und tolle Effekte mit Langzeitbelichtungen sogar bei Tageslicht erzielen. Es gibt unendlich viele Filter – von günstig bis High-End. Meine liegen so im Mittelfeld und ich war bisher mit dem Preis-Leistungsverhältnis zufrieden.
UV Filter
Beim UV Filter scheiden sich die Geister. Die einen verwenden keine weil sie sagen, die Bildqualität wird verschlechtert, die anderen haben immer einen auf das Objektiv geschraubt. Ich gehöre zur zweiten Gruppe und aus dem ganz einfachen Grund, weil ich mein Objektiv damit schütze. Manchmal bin ich in steilem Gelände unterwegs oder spaziere schmale Gassen entlang und da kann es dann doch ganz leicht passieren, auszurutschen oder an der Mauer entlang zu schrammen. Der UV Filter schützt das Objektiv vor Kratzern aber auch vor Staub.
Die Aufgabe eines UV Filters ist, UV Licht auszuschalten, wobei die meisten Objektive heutzutage schon eine spezielle Beschichtung haben, die diese Aufgabe des Filters obsolet macht. Viele behaupten, dass ein UV Filter die Bildqualität beeinträchtigt, wobei ich noch keinen wirklichen Qualitätsverlust festgestellt habe. Allerdings empfehle ich, ihn bei Nachtaufnahmen abzunehmen, um ungewünschte Reflexionen und Lichtschein zu vermeiden.
Meine UV Filter sind von Hoya. Den 77mm* für mein Allround Objektiv und das Tele und den 82mm* für das Weitwinkelobjektiv. Wenn du dir einen Filter zulegst, schau auf das Objektiv, welchen Durchmesser es hat.
Polfilter
Ein Polfilter gehört in jeden Kamerarucksack, wenn du Landschaften fotografierst. Er zaubert einen sofortigen Kontrast ins Bild und sorgt für eine Intensivierung der Farben. Durch Rotieren des Filters kann man Reflexionen vermindern, teilweise sogar ganz wegbringen und die Sättigung der Farben erhöhen. Ich verwende den Polfilter immer, wenn ich – vor allem bei schönem Wetter – Landschaften fotografiere. Der Unterschied ist deutlich erkennbar, besonders wenn ich Motive in weiter Ferne fotografiere. Ich verwende ihn auch bei Wasser und modernen Glasgebäuden, um die Reflexionen auszuschalten. Aufpassen solltest du allerdings, wenn du einen blauen Himmel fototgrafierst. Manchmal hast du den Effekt, dass der Himmel zu blau und unebenmäßig aussieht.
Ich verwende den Gobe 77mm* und den Walimex pro 82 mm* Polfilter für meine Objektive.
ND Filter (Neutral Density) oder auch Graufilter genannt
Ich liebe Langzeitbelichtungen am Meer und bei Wasserfällen. Mit einem ND Filter kannst du längere Belichtungszeiten auch bei Tageslicht machen, was ohne unmöglich wäre. Er reduziert das Licht, das durch das Objektiv auf den Sensor trifft um bis zu 10 Schritten. Wenn du einen Wischeffekt mit Wolken oder einen Fließwasser Effekt erzielen möchtest, dann gehört ein Graufilter in deine Fotografie Ausrüstung.
Ich verwende einen ND Filter 1.8 (= 6 Stopps)* und einen 3.0 (= 10 Stopps)*.
Verlaufsfilter
Ein Verlaufsfilter eignet sich besonders, um einen hellen Himmel und einen dunkleren Vordergrund auszubalancieren. Wenn du den Vordergrund belichtest, wird dein Himmel wahrscheinlich viel zu hell und umgekehrt wenn du den Himmel belichtest, wird der Vordergrund viel zu dunkel. Um das zu verhindern, hilft der Verlaufsfilter. Den Teil des Himmels deckst du einfach mit dem dunkleren Teil des Filters ab. Ich verwende das System von Cokin ND 4* mit 2 Stopps. Cokin ist ein Stecksystem mit einem Filterhalter. Wenn du einen Filter kaufst, musst du also auch den Filterhalter und den Ring dazukaufen. Am Anfang braucht es ein wenig Übung und es dauert länger als ein Schraubfilter, bis man es auf dem Objektiv angebracht hat.
9 Streulichtblenden
Jedes Objektiv hat eine Streulichtblende dabei und ich empfehle dir, sie auch zu verwenden. Sie schützen zum einen dein Objektiv, wenn du zum Beispiel an einer Mauer entlanggehst und unabsichtlich streifst und sie blockieren Licht, die unschöne Blendenflecke (Lens Flare) erzeugen. Du kannst diese Flecke reduzieren und verhindern, wenn du die Streulichtblende* auf dem Objektiv anbringst.
10 Stativ
Ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich mein Stativ schon mit mir herumgeschleppt habe, ohne es zu brauchen. Aber die Situationen, in denen ich froh war, es dabei zu haben, überwiegen definitiv und deshalb ist mein Stativ immer an meinem Fotorucksack angebracht. Auch wenn ich untertags fotografiere, nehme ich es mit. Möglicherweise komme ich an einem tollen Wasserfall vorbei und möchte eine Langzeitbelichtung machen. Oder ich möchte drei Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungen machen, um sie nachher am Computer zu einem Bild zusammenzusetzen. Und weil ich es eben ständig bei mir habe, muss es leicht und klein sein. Ich bin total glücklich mit dem Rolley traveller*, das zusammengelegt sogar in einen kleinen Handgepäckstrolley passt und relativ leicht ist. Man sagt ja, dass Reisestative nicht sehr viel aushalten, aber mit dem habe ich in Portugal bei starkem Wind auf einem Holzsteg fotografiert.
15 Kamera Rucksack:
Ich habe meinen kleinen Lowepro Flipside 300 vor zwei Jahren gegen den 400er getauscht. Er sieht aus wie ein Kamera Rucksack und das stört mich ein wenig, aber was ich am Lowepro Flipside 400* mag ist, dass er von hinten nicht zugänglich ist. Du musst den Rucksack nach vorne drehen und öffnest den Reißverschluss quasi vor dir. Langfinger haben bei mir also keine Chance, außer sie wollen Taschentücher und unnützen Kleinkram aus der hinteren Tasche stehlen.
Die kleinen Dinge, die zum Fotoequipment für die Reise dazugehören:
11 Speicherkarten*: Du kannst nie genug Speicherkarten dabeihaben. Wenn ich reise, nehme ich immer mehrere verschiedene mit, um mich nicht auf eine mit viel Speicherplatz verlassen zu müssen. Man weiß ja nie…
12+14 Ein Ersatzakku: Mindestens einen wenn nicht sogar zwei Ersatzakku solltest du in deinem Kamerarucksack haben. Und vergiss das Ladegerät nicht.
13 Objektiv Reinigung*: Wisch die Linse nie mit einem normalen Tuch ab, sondern verwendet einen Lenspen. Der Blasebalg hilft gegen Staub.
16 Fernbedienung bzw. Fernauslöser*: Wenn du Langzeitbelichtungen machen möchtest, brauchst du einen Fernauslöser. Viele Fotografen lachen wahrscheinlich über die, die ich verwende. Aber ich hab sie schon seit vielen Jahren und sie funktioniert tadellos. Es gibt Fernbedienungen oder Fernauslöser mit Kabel.
17 Stirn- oder Taschenlampe*: Ja, auch das gehört zur Kameraausrüstung. Wenn es dunkel wird, bist du ganz bestimmt froh darüber, eine Lampe in der Tasche zu haben. Mir hat sie schon einige Male das Zurückfinden zum Auto erleichtert.
Transparenz: Ich habe meine gesamte Kameraausrüstung in diesem Artikel selbst gekauft. Nichts aus dem Equipment wurde gesponsert, ich wurde auch nicht für das Schreiben des Artikels bezahlt. Ich verwende alles aus Überzeugung. Der Beitrag enthält Affiliate Links, die mit einem * markiert sind. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du über meinen Link bestellst. Das ändert aber für dich nichts am Preis.
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