Du hast eine neue Kamera – möglicherweise deine erste Digitalkamera und bist etwas überfordert, was als nächstes zu tun ist?
Wir schauen uns heute gemeinsam an, was die ersten Schritte mit deiner neuen Kamera sind.
1. Ein- und Ausschalten – Der Powerknopf
Fangen wir ganz simpel an: Wo ist der Ein-/Ausschalter deiner Kamera? Klingt banal, aber je nach Modell ist das ein Schalter, ein kleiner Hebel am Auslöser oder ein unscheinbarer Knopf.
Pro-Tipp: Lass die Kamera ruhig eingeschaltet. Die meisten Modelle haben einen Energiesparmodus, der den Akku schont, wenn sie nicht aktiv genutzt wird. Es gäbe nichts blöderes, als wenn du plötzlich ein super tolles bewegliches Motiv siehst und du musst die Kamera erst einschalten.
2. Moduswahlrad – Dein Einstieg in die kreativen Möglichkeiten
Das Moduswahlrad ist eines der wichtigsten Bedienelemente deiner Kamera. Es entscheidet, wie viel Kontrolle du über die Einstellungen hast – oder wie viel die Kamera für dich übernimmt.
- Automatikmodus (Auto, iA):
Der perfekte Start für Anfänger:innen. Die Kamera kümmert sich um alles: Blende, Belichtungszeit und ISO – die drei Belichtungsparameter. Ideal, um einfach mal loszulegen und erste Eindrücke zu sammeln. - Szenenmodi (Piktogramme wie Landschaft oder Portrait):
Hier übernimmt die Kamera ebenfalls die Kontrolle, passt aber die Einstellungen an die jeweilige Szene an. - Halbautomatik (z. B. A/Av oder S/Tv):
In diesen Modi kannst du bestimmte Einstellungen selbst vornehmen, während die Kamera den Rest anpasst. - Manueller Modus (M):
Hier bist du der Boss. Du bestimmst jede Einstellung selbst – perfekt, wenn du die Kamera voll im Griff hast. Keine Angst, dieser Modus ist kein Hexenwerk, aber ein bisschen Übung brauchst du schon.
Neugierig? In meinem Blogartikel zu den Kameramodi erkläre ich dir alle Modi im Detail und wann du sie am besten einsetzt! 👉 Zum Blogartikel.
3. Grundlegende Einstellungen
Als erstes passt du die grundlegenden Einstellungen deiner Kamera an. Dazu gehören Sprache, Datum und Uhrzeit.
Das findest du im Menü und das ist natürlich bei allen Herstellern anders und innerhalb der Marken gibt’s da auch Unterschiede.
Wenn du auf den Menüknopf drückst, halte einmal Ausschau nach dem Symbol für Einstellungen. Das ist meistens ein Schraubenschlüssel.
Dort stellst du Sprache, Datum und Zeit ein.
4. Sucher vs. Live-View – Wo du dein Motiv siehst
Die meisten Kameras bieten zwei Möglichkeiten, dein Motiv zu betrachten:
- Sucher (das kleine Fenster oben):
- Perfekt bei starkem Licht, z. B. in der Mittagssonne, wo der Bildschirm schwer zu erkennen ist.
- Der Sucher ist oft präziser, weil du durch ihn das Motiv ruhiger und ohne Ablenkungen wie Bildschirmspiegelungen oder helle Umgebungen sehen kannst. Er ist besonders hilfreich, wenn du dich auf den Bildausschnitt und die Komposition konzentrieren möchtest.
- Live-View (der Bildschirm):
- Ideal, wenn du kreative Perspektiven ausprobieren möchtest (z. B. Fotos aus der Froschperspektive).
- Super für Selfies oder wenn du mit einem Stativ arbeitest.

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5. Wichtige Knöpfe und Funktionen – Die Basics
Hier eine kleine Tour durch die wichtigsten Bedienelemente, die jede Kamera bietet:
- Auslöser: Der Knopf, der das Foto macht. Aber wusstest du, dass er zwei Stufen hat?
- Halb durchdrücken: Die Kamera fokussiert.
- Ganz durchdrücken: Das Foto wird aufgenommen.
- Zoom (bei Objektiven mit Zoomring): Drehe am Zoomring, um näher an dein Motiv heranzukommen oder einen größeren Bildausschnitt aufzunehmen.
- Menü-Taste: Damit gelangst du in das Herzstück der Kamera, wo du Einstellungen wie Bildqualität, Sprache und Datum anpassen kannst.
- Wiedergabetaste: Hier kannst du deine aufgenommenen Bilder ansehen und prüfen, ob alles passt. Die Wiedergabetaste erkennst du am „Play“-Zeichen.
6. Das Bildformat
Als nächstes schauen wir uns das Bildformat an. Nachdem die Sprache und Zeit eingestellt sind, geht es darum, das Bildformat deiner Kamera anzupassen. Vielleicht hast du schon von den Begriffen JPG und RAW gehört. Aber was bedeutet das eigentlich?
- JPG: Das Alltagsformat. Deine Kamera übernimmt quasi den Job eines Foto-Assistenten, der die Bilder sofort „fototauglich“ macht. Sie sind kompakt, schnell einsatzbereit, aber in der Nachbearbeitung etwas weniger flexibel. Praktisch für den Start und für alle, die ihre Kamera nicht als externen Speicher für gigantische Datenberge nutzen möchten.
- RAW: Das Format für alle, die das Maximum aus ihren Bildern herausholen wollen. RAW ist wie ein digitales Negativ – es enthält alle Bildinformationen, die du später in Programmen wie Lightroom herauskitzeln kannst. Allerdings braucht es mehr Speicherplatz und Zeit, denn diese Fotos wollen gepflegt werden.
Meine Empfehlung:
Bleib für den Anfang bei JPG. Es ist einfacher, praktischer und du kannst dich erstmal auf das Fotografieren konzentrieren. RAW kannst du später testen, wenn du dich bereit fühlst, in die Tiefen der Bildbearbeitung abzutauchen.
Wie du das Bildformat änderst:
Schau ins Menü deiner Kamera, oft gibt es dort eine Kategorie namens „Bildqualität“ oder „Aufnahmeformat“. Dort kannst du auswählen, ob du JPG, RAW oder sogar beides (JPG + RAW) speichern möchtest.
Ich habe einen ausführlichen Blogartikel geschrieben, der dir die Unterschiede zwischen JPG und RAW detailliert erklärt: 👉 Zum Blogartikel.
7. Der Diopter
Hast du schon mal durch den Sucher geschaut und gedacht: „Oh je, die Kamera hat wohl ein Montagsmodell erwischt, alles unscharf!“? Entwarnung: Das liegt meist nicht an deiner Kamera, sondern an der Dioptrieneinstellung.
Was ist der Diopter und warum ist er wichtig?
Der Diopter sorgt dafür, dass der Sucher deiner Kamera genau auf deine Augen abgestimmt ist. Besonders praktisch, wenn du eine Brille trägst (oder auch mal nicht).
Wie stellst du ihn ein?
- Neben dem Sucher gibt es ein kleines Rad – das sogenannte Dioptrienrad.
- Schaue durch den Sucher und dreh langsam am Rad, bis das Bild (oder die Zahlen/Infos im Sucher) für dich scharf sind.
- Teste das ruhig mehrmals, bis es wirklich passt – es ist wie eine kleine Sehprobe für deine Kamera.
Warum du das machen solltest:
Eine falsche Dioptrieneinstellung kann dich völlig in die Irre führen. Du denkst vielleicht, dein Bild ist scharf, aber in Wirklichkeit … na ja, sagen wir, es ist „künstlerisch unscharf“.
Mit dieser Einstellung stellst du sicher, dass du wirklich siehst, was du fotografierst – und nicht das, was deine Augen dir vorgaukeln.
8. Das Foto auf dem Display anschauen
Wenn du dir ein Foto auf dem Kameradisplay ansiehst, tauchen oft eine Menge Zahlen und Infos auf. Für viele sehen diese aus wie geheime Codes, aber sie verraten dir tatsächlich spannende Details über dein Bild – die sogenannten EXIF-Daten. Keine Sorge, das klingt komplizierter, als es ist.
Was sind EXIF-Daten?
Das sind die „Meta-Infos“ zu deinem Bild. Deine Kamera speichert bei jedem Foto genau ab, welche Einstellungen du verwendet hast. Diese Daten helfen dir zu verstehen, warum ein Bild gelungen ist – oder eben nicht.
Die wichtigsten EXIF-Daten im Überblick:
- Blende (f): Gibt an, wie weit die „Kamera-Augen“ geöffnet waren. Eine kleine Zahl (z. B. f/2.8) bedeutet, dass viel Licht hineinkommt und der Hintergrund unscharf ist. Große Zahlen (z. B. f/11) lassen weniger Licht rein, aber mehr Details im Hintergrund werden scharf.
- Belichtungszeit (1/x): Zeigt, wie lange Licht auf den Sensor gefallen ist. Ein Wert wie 1/1000 bedeutet, dass die Belichtung sehr kurz war (gut für Bewegungen). 1/10 ist länger und kann zu Verwacklungen führen, wenn du nicht ruhig hältst.
- ISO: Steht für die Lichtempfindlichkeit deiner Kamera. Niedrige Werte (z. B. ISO 100) sind ideal bei gutem Licht, höhere Werte (z. B. ISO 1600) helfen bei Dunkelheit, können aber Bildrauschen verursachen.
Wie findest du die EXIF-Daten?
In der Bildanzeige deiner Kamera kannst du die Ansicht anpassen. Schau im Menü nach einer Einstellung wie „Bildinformationen“ oder „Anzeigeoptionen“. Aktiviere dort die EXIF-Daten – und schon zeigt dir deine Kamera, was sie weiß. Oft geht das auch schneller mit der Info oder Display (Disp.) Taste.
Und wenn du jetzt Lust hast, deinen allerersten Aha-Moment mit deiner Kamera zu erleben: Hol dir meinen kostenlosen Minikurs! In nur 5 Minuten zeige ich dir, wie du bewusst den Hintergrund unscharf gestaltest – ganz ohne Automatik.