Quito ist die höchste Hauptstadt der Welt. Auf 2.850 Metern Seehöhe liegt sie in den Vorläufern der Anden – ein langer, schmaler Schlauch aus bunten Häusern, Kolonialbauten in der Altstadt und Hochhäusern in der Neustadt. Muss man sie gesehen haben? Die besten Tipps für Quito in 24 Stunden und was du in der Hauptstadt Ecuadors alles unternehmen kannst, erzähle ich dir gleich hier.
Der Flughafen Quito ist unter Piloten aufgrund der Seehöhe, der umliegenden Vulkane und dem Häusermeer einer der spektakulärsten. Sie empfehlen Passagieren mit Tendenz zu Flugangst, nicht aus dem Fenster zu sehen. Der neue Flughafen ist allerdings kein Vergleich mehr zum alten, der mitten in der Stadt lag und mit seiner extrem kurzen Landebahn zahlreiche Unfälle auf dem Gewissen hatte… Für etwas Nervenkitzel bei der Anreise nach Ecuador ist somit also schon einmal gesorgt.
Der Nervenkitzel könnte möglicherweise gleich bei der Taxifahrt vom Flughafen in die Stadt weitergehen…
… Wenn du in ein „falsches“ Taxi steigst —> Offizielle Taxis in Quito sind gelb und haben einen grünen Sticker angebracht
… Wenn du einen Taxifahrer erwischst, der die dreispurige Straße in die Stadt mit einer Formel 1 Strecke verwechselt
… Wenn dein Spanisch nicht ausreicht, dich dorthin zu bringen, wo du hin möchtest.
Mein Tipp: Uber und Cabify sind sichere und gängige Alternativen zu den gelben Taxis in Quito. Ich kann auch Taxi Aeropuerto empfehlen (+593 983 408 394). Dieser Taxidienst hat meinen nicht angekommenen Koffer am folgenden Tag verlässlich vom Flughafen abgeholt und in mein Hotel gebracht.
Jetzt aber wirklich, hier sind meine besten Tipps für Quito in 24 Stunden:
Basílica del Voto Nacional
Zu den Top Quito Sehenswürdigkeiten zählt die neugotische Basílica del Voto Nacional. Allein die vielen Stuck, Verzierungen und Strukturen an der Fassade sind faszinierend und schön. Aber das Highlight ist nach dem aufregenden Aufstieg auf den Turm die Aussicht und der Ausblick durch die zwei Kirchentürme hindurch auf den Panecillo, den Hügel mit der Jungfrauen Statue. Ein Aufzug führt bequem zum ersten Aussichtspunkt auf der Vorderseite der Basilica. Möchtest du weiter hinauf und den schöneren Blick durch die Türme durch sehen, musst du durch den langen Durchgang gehen und auf der anderen Seite eine sehr steile Leiter, die ins Freie führt, hinaufklettern. Dort angekommen, geht es noch zwei weitere steile Stufen hinauf. Wenn dir Höhe nichts ausmacht und du trittsicher bist, solltest du dir den Ausblick nicht entgehen lassen.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr und am Wochenende von 6.00 Uhr bis 18.30 Uhr.
Eintritt: 2 USD
Panorama vom ersten Aussichtspunkt
Durch das Dach der Basilica, weiter die steile Leiter hoch
Ein Frau bei Restaurationsarbeiten
Ein Spaziergang durch die Altstadt Quitos
Die Altstadt Quitos hat seit 1978 UNESCO Weltkulturerbe-Status. Sie ist geprägt durch historische Bauten, Kirchen und Klöster im kolonialen Stil sowie Parks und Plätzen. Wenn du in die Kirche La Companía de Jesús gehst, setzt du besser die Sonnenbrille auf, denn im Inneren güldet es so sehr, dass es schon fast blendet. Etwas weniger BlingBling aber doch auch reichlich Verzierung findest du in der Franziskuskirche.
Der Mercado San Francisco ist einen Abstecher wert. Vor allem im hinteren Teil des Marktes geht es spannend zu, wenn das Kräuterwissen der Heilerinnen gefragt ist und hinter dem Vorhang gegen die kleinen und großen Wehwehchen behandelt wird.
Calle de la Ronda
Im Süden der historischen Altstadt gelangst du zur Calle de la Ronda. Die Straße mit den farbenfrohen Häusern und dem Kopfsteinpflaster ist die älteste der Stadt. Sie ist gespickt mit Bars, Restaurants, Museen, Gallerien und kleinen Läden. Vor allem Freitag und Samstag Abends erwacht sie zum Leben und lädt die Touristen ein, in einem Restaurant mit Live Musik zu essen und einen Canelazo zu trinken.
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El Palomar Chocolateria
Ecuador ist für Schokolade bekannt. Die Schokolaterie El Palomar ist ein Familienunternehmen mit langer Tradition, das feinste Schokolade herstellt. Für die Schoko-Junkies lohnt sich ein Abstecher in das Café in einem historischen Gebäude in der Altstadt – auch wenn es draußen heiß ist, eine heiße Schoko geht immer.
Adresse: García Moreno N9-59 y Oriente
Weitere Schokoläden auf deiner Quito Stadttour:
Republica del Cacao, Calle Reina Victoria, N 24-66
Kallari, Calle Wilson, Av. Mariscal Sucre E4-266
Mittagessen im Diosolopay
Im Innenhof des Centro Cultural gleich um die Ecke des Platzes der Unabhängigkeit in der Altstadt findest du das Restaurant Diosolopay, das sich perfekt für ein gemütliches Mittagessen eignet. Für den großen Hunger empfehle ich das täglich mehr oder weniger wechselnde Menü mit Suppe, Hauptspeise und Nachspeise.
Tipp: Wenn du ein Menü bestellst, ist die Wartezeit um ein Vielfaches kürzer, als wenn du ein Gericht á la Carte wählst.
Die Jungfrau von El Panecillo
Hoch über Quito auf einem Hügel thront und wacht eines der Wahrzeichen der Stadt, die Jungfrau von El Panecillo. Panecillo heißt übersetzt „kleiner Brotlaib“ und der Name kommt wohl daher, dass der Hügel an ein Brotlaib erinnert. Tja, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – was siehst du? Eine Straße führt den Hügel hinauf, von dem du einen herrlichen Blick über die Stadt hast.
Auch wenn du vielleicht annehmen würdest, dass die Gegend aufgrund der Lage eine noblere Wohngegend ist, so ist dem nicht so. Gehe keinesfalls zu Fuß auf den El Panecillo, sondern nimm ein Taxi hinauf und auch wieder hinunter, um kein potentielles Opfer von Raub oder Überfällen zu werden.
Abendessen und Quito bei Nacht
Einen großartigen Blick über Quito, auf El Panecillo und die Kathedrale hast du von El Ventanal, einem Restaurant über der Stadt. Auch wenn das Essen im El Ventanal nicht ganz günstig ist – es schmeckt und das Ambiente entschädigen für die paar Dollar mehr für das Essen. Lass dich mit dem Taxi hinbringen und auch wieder abholen. Vom Parkplatz führt ein kurzer Pfad zum Restaurant mit Dachterrasse, auf der du einen Aperitif und Quito bei Einbruch der Dunkelheit genießen kannst.
Addresse: Carchi y Nicaragua, Esmeraldas
Tipp: Die Dachterrasse des El Ventanal ist ein großartiger Fotospot. Wenn du nicht unbedingt ein Stativ mitschleppen und trotzdem Quito bei Nacht fotografieren möchtest, ist das dort oben kein Problem, denn du hast die Mauer der Terrasse zur Verfügung. Mein Stativ war in meinem Koffer, der erst 24 Stunden nach mir in Quito ankam. Was für eine Katastrophe – dachte ich mir. Am Ende war die Mauer ein sehr guter Ersatz.
Meerschweinchen...
Ok, verurteile mich jetzt bitte nicht für diesen Quito Tipp. In Ecuador sind Meerschweinchen so etwas wie eine Delikatesse. Auf der Straße Manuel Cordova Galarza, die nach Mitad del Mundo führt (also schon etwas außerhalb), reihen sich die Meerschweinchen-Grillbuden aneinander. Ich hab’s nicht probiert, so viel sei gesagt.
Rauf auf über 4.000 Meter auf den Teleférico de Quito
Wenn du dem Großstadttrubel entfliehen und das Bergpanorma sehen möchtest, steigst du am besten in die Seilbahn Teleférico de Quito. In nur 15 Minuten bringt sie dich auf einen Aussichtspunkt auf 4.000 Metern Höhe, von wo du an schönen Tagen die Vulkane Cayambe, Antisana und den Cotopaxi sehen kannst. Von der Bergstation kannst du auch noch auf den Gipfel des Teleférico auf 4.696 Meter wandern, wenn du schon gut akklimatisiert bist und dir die Höhe nichts ausmacht.
Die Gondel findest du im Vulqano Park, sie hat täglich von 9.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet.
Noch ein paar Quito Sehenswürdigkeiten als Anregung:
Mercado Artesanal La Mariscal: Schmuck, Alpaca Decken und vieles mehr
Zentrum für zeitgenössische Kunst in einem alten Militärspital (Montevideo y Luis Dávila, Montevideo)
La Floresta: Hipster Bezirk abseits der Touristenpfade
Nachtleben am Plaza Foch
Wie wär’s mit einem Spanisch Sprachführer* für Ecuador? Es schadet unter keinen Umständen, ein paar Worte Spanisch zu sprechen.
Wie du in Quito
Die Altstadt Quitos ist zwar schön zum Durchspazieren, allerdings ist es nicht empfehlenswert, dies am Abend zu tun. Überfälle und Angriffe kommen nicht selten vor, wobei die Täter in erster Linie dein Geld und deine Wertsachen wollen. Wenn das passiert, gib alles her und ruf nachher die Polizei. Generell solltest du am Abend nur mit dem Taxi fahren und achte auch darauf, in welches du steigst. Am besten lass dir vom Hotel/Restaurant eines rufen oder bestell dir ein Uber/Cabify.
Vermeide öffentliche Verkehrsmittel. Auch wenn sie lächerlich billig sind, so treiben die Taschendiebe gerne in den extrem vollgestopften Bussen ihr Unwesen. Meist sind es Gruppen, die zusammenarbeiten. Nimm lieber Taxis, die sind in Quito sehr günstig.
Trage deine Wertsachen irgendwo am Körper. Wenn du das Handy herausnimmst, sei vorsichtig, denn es kann ganz schnell gehen und schwups, weg ist es. Ein Pacsafe* ist sehr praktisch und Langfinger kommen nicht mehr an deine Wertsachen. Ich hatte diese Bauchtasche*. Der Vorteil: sie ist schön flach und fällt unter dem T-Shirt nicht auf. Der Nachteil: Die Bänder sind schnell und leicht durchgeschnitten, wenn es einer drauf anlegt.
Wo übernachten in Quito?
Das Hotel Cuba Vieja* liegt ein paar Blocks unweit des Plaza Foch. Die Gegend ist mit dem Taxi schnell erreichbar und relativ sicher. Das Hotel hat nette, gemütliche Zimmer und serviert ein köstliches Frühstück.
Wie ist das Wetter in Quito?
Du kannst in der einen Minute strahlenden Sonnenschein und in der nächsten strömenden Regen haben. Sei für wechselhaftes Wetter gerüstet und pack vor allem für den späten Nachmittag und Abend eine wärmere Jacke ein.
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