Hast du dir schon einmal überlegt, warum du fotografierst? Ja, weil es dir Spaß macht. Weil du dich dabei entspannen kannst. Weil Fotografieren Stress löst und natürlich glücklich macht. Aber wahrscheinlich fotografierst du auch, um etwas zu schaffen, das andere mitreißt und bewegt. Und wenn dir das nicht immer gelingt, sind das die 5 häufigsten Gründe, warum deine Fotos nicht fesseln.
Grund Nr. 1 warum deine Fotos nicht bewegen: Licht ohne Wow-Effekt
In meinen Fotokursen und Coachings predige ich immer wieder: Licht ist der entscheidende Faktor, ob ein Bild wow oder mau wird.
Als ich mit dem Fotografieren begonnen habe, war es mir am wichtigsten, die Technik zu lernen. Auf schönes Licht habe ich nicht geachtet. So waren meine Bilder schnell technisch super, aber ihnen fehlte dieser Wow-Effekt.
Bis ich begonnen habe, Licht sehen zu lernen und mit Licht bewusst zu arbeiten. Was es dazu braucht? Einen Morgenspaziergang mit der Kamera und ein bewusstes Achten, wohin das Licht fällt. Natürlich ist es mit einem Spaziergang nicht abgetan. Aber es ist ein guter Start. Das schönste Licht hast du am Morgen oder am späten Nachmittag – diese Zeit nennt man auch die goldene Stunde. Das ist direkt vor dem Sonnenuntergang, wenn das Licht allem einen schönen goldenen Schimmer verleiht.
Zwei Landschaftsfotos aus der Toskana. Hier siehst du ganz deutlich, welchen Unterschied das Licht macht. Das erste Bild wirkt einfach langweilig, beim zweiten bleibt das Auge gerne hängen.
Grund Nr. 2, warum deine Fotos keine Emotion auslösen: Dein Motiv hinterlässt keine Emotion
Wie kann ein Motiv emotional sein? Was ist ein emotionales Motiv? Wenn es um Emotionen beim Fotografieren geht, tun sich viele schwer. Das war bei mir am Anfang genau so. Auch hier habe ich mich zu sehr auf die Technik konzentriert. Nicht falsch verstehen – die Technik ist wichtig, es ist das Fundament. Aber wenn ich heute nochmals anfangen würde, würde ich die Technik schneller und mit Anleitung lernen und mich dann auf die anderen Komponenten eines Bildes konzentrieren: Licht, Emotion und Bildaufbau.
Welche Motive lösen also Emotionen aus?
Menschen. Ihre Gestik und Mimik, ihre Körperhaltung, ihre Hände, eine Bewegung.
Tiere. Auch sie lösen Emotionen aus. Ob das die schlafende Katze ist, der Vogel, der gerade einen Wurm in sein Nest bringt oder die Robbe, die im Zoo bei der Fütterung nach dem Fisch springt.
Können Gegenstände eine Emotion auslösen? Natürlich! Denke an ein Symbol oder ein Stopp-Schild. Löst das etwas aus? Wie sieht es mit einer Blume aus? Auch eine Blume kann Emotionen auslösen. Und ein Stein? Auch der.
Wenn du möchtest, dass dein Motiv eine Emotion hinterlässt, musst du es einerseits im richtigen Licht fotografieren und andererseits die Perspektive und den Bildausschnitt gut wählen.
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Grund Nr. 3, warum deine Fotos langweilig sind: Das Porträt ist nicht ausdrucksstark
Wenn ich gelangweilt oder genervt schaue, wenn du mich fotografierst, ist das Bild mit aller Wahrscheinlichkeit nach auch genau das: langweilig. Wenn ich mich als porträtierte Person vor der Kamera nicht wohl fühle, ist das Ergebnis wahrscheinlich ähnlich. Die Situation aufzulockern und ein Gespräch mit dem Model zu beginnen, ist schon einmal ein erster Schritt. Sorge für eine lockere Atmosphäre und Spaß. Lass die Person erzählen und fordere keine übertriebenen Posen, in denen die Lockerheit verloren geht.
Für Spannung sorgt ein Porträt mit Streiflicht oder Gegenlicht. Arbeite zur Abwechslung mit Schatten oder suche nach Spiegelungen, die du einbauen kannst.
Hier zwei Porträts im Vergleich. Welches wirkt ausdrucksstärker?
Grund Nr. 4, warum deine Fotos nicht emotional sind: Du selber fühlst nicht, was du fotografierst
Wie oft hebst du die Kamera, machst gedankenlos ein Foto und wunderst dich nachher, warum es nicht wirkt? Überlegst du dir vorher, was genau du eigentlich mit deinem Bild ausdrücken möchtest? Die meisten Hobbyfotografen ziehen los und machen Fotos von tollen Motiven und hoffentlich bei schönem Licht. In den wenigsten Fällen gehen wir fotografieren und machen uns vorher Gedanken. Wir fotografieren intuitiv.
Was aber, wenn du einmal ganz bewusst fotografierst und dir vorher überlegst, was du rüberbringen möchtest? In meinem Foto Workshop Kreative Naturfotografie mache ich das mit meinen Teilnehmern. Sie überlegen sich vorher eine Geschichte und gehen dann in die Natur und setzen sie fotografisch um. Die Ergebnisse sind jedes Mal faszinierend.
Versuch es doch einmal.
Grund Nr. 5, warum deine Fotos nicht fesseln: Du nimmst dir zu wenig Zeit zum Fotografieren
Als ich mit dem Fotografieren begonnen habe und die Technik endlich gut im Griff hatte, bin ich oft von einem Fotospot zum anderen gehetzt. Die Ausbeute waren hunderte Fotos, der Großteil für die Tonne. Fühlst du dich angesprochen?
Wenn ich heute fotografieren gehe und an einer schönen Location angekommen bin, stelle ich zuerst einmal den Fotorucksack ab und beschäftige mich mit dem Ort. Ich wandere herum, ich nehme ihn auf und ich überlege mir, was ich dort fühle und wie es mir geht. Dann erst beginne ich, nach Perspektiven zu suchen. Ich überlege, was das Motiv sein wird, ob ich einen Vordergrund im Bild brauche und welchen Standpunkt ich einnehme. Am Ende komme ich mit wenigen Bildern nach Hause, die ich für gut befinde. Das hat noch einen Vorteil: ich spare Zeit beim Aussortieren.
Nimm dir diese Tipps zu Herzen und du wirst sehen, wie sich deine Bilder verbessern und du noch mehr Freude am Fotografieren haben wirst.