Wir sind uns wohl einig: Die Toskana ist eine wahre Perle mit malerischen Landschaften. Die wohl schönsten Routen der Toskana findet man in Val d’Orcia – einer Landschaft vom Feinsten. Das Tal ist unglaublich schön mit zypressengesäumten Straßen und endlosen Panoramen. Die kleinen, mittelalterlichen Städte und Orte in Val d’Orcia sind entzückend und müssen unbedingt besucht werden. Entlang der Routen geht es Schlag auf Schlag – ein Fotospot folgt dem nächsten.
Val d’Orcia und seine einzigartige Landschaft war der dritte Stopp auf meiner einwöchigen Toskana Rundreise. Als mein „Basislager“ habe ich das reizende B&B Antico Borgo* in Seggiano gewählt. Seggiano ist ein winziges Örtchen auf einem Berg, ca. 30 Autominuten von San Quirico entfernt. Das Besondere am Antico Borgo sind die freundlichen Mitarbeiter, die großen, sauberen Zimmer und die Osteria im Erdgeschoß. Dort kommen auch die Einheimischen auf einen Plausch zusammen. Die Küche der Osteria ist fantastisch – die Pici al Ragù mit Chianina Rind kann ich wärmstens empfehlen.
Auf meiner Fahrt durch Val d’Orcia und die schönsten Orte der Toskana habe ich die malerischsten Strecken mit den fantastischsten Fotoplätzen des Tales entdeckt. Und hier sind meine 3 Favoriten für euch. 3 der schönsten Routen in der Toskana mit einer sagenhaft tollen Landschaft und herzigen kleinen Dörfern:
1 San Quirico d'Orcia - Montecchiello - Pienza
Das Herz von Val d’Orcia ist San Quirico und meistens Ausgangspunkt für die Routen durch Val d’Orcia. Die erste Tour startet dort und führt über die SR2 Richtung Süden zum ersten Stopp. Poggio Covili, ist ein Bauernhaus mit einer schönen Zufahrtsstraße, die mit Zypressen gesäumt ist. Hier lässt es sich schon wohnen, oder?
Vom Bauernhaus fährst du die Straße entlang nach Monticchiello. Aber sei dir sicher, dass du nicht direkt hinfährst, sondern einige Male stehen bleibst, aussteigst und du die Kamera nicht mehr weglegen möchtest. Die Strecke ist voll von malerischen Szenen, die du unbedingt einfangen sollst. Bevor du nach Montichiello auf einen Zwischenstopp kommst, vergiss nicht, auch noch einmal einen Blick zurück zu werfen, denn die Landschaft Val d’Orcia’s ist dort vom Feinsten.
Monticchiello ist ein antiker, sehr kleiner Ort auf einem Hügel. Es gibt einen Parkplatz (gratis) gleich beim Ortseingang. Spaziere durch die Gassen, nimm einen Kaffee zu dir und genieß für einen Moment den wunderschönen Ausblick und die Ruhe.
Und dann kommst du nach Pienza, einer kleinen Stadt auf einem Hügel. Den Parkplatz (auch gratis) erreichst du gleich am Ende der Straße direkt unter der Stadtmauer. Pienza ist etwas größer als Monticchiello und auch lebendiger. Das Städtchen ist bekannt für seinen Pecorino – du weißt schon, der leckere Schafskäse. In Pienza findest du viele süße Geschäfte und kleine Restaurants, die lokales Essen aus Produkten aus der Region servieren. Wenn dir nach etwas Kunst und Kultur ist, dann besuch doch den Palazzo Piccolomini. Die Haupthalle ist ein tolles, architektonisches Bauwerk und von der Terrasse hast du einen schönen Panoramablick auf die Landschaft Val d’Orcia’s.
Bevor du Pienza wieder verlässt, spaziere noch ein paar Schritte die Hauptstraße entlang. Gleich links gibt es einen Ausblickpunkt, wo du deine Kamera auspacken und dich gleich ins Zeug legen kannst. Landschaft vom Feinsten garantiert, sensationelle Landschaftsfotos ebenso. Du kannst sowohl ein Weitwinkel-, als auch ein Teleobjektiv verwenden. Obwohl das Weitwinkel mein absoluter Favorit ist, habe ich in Val d’Orcia oft auf das Tele zurückgegriffen. Die Landschaft scheint einfach endlos zu sein und mit dem Tele kannst du doch noch ein paar Details einfangen.
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2 San Quirico - Torrenieri - Montalcino
Die zweite Route ist ein weniger kürzer als die erste, aber auch da kommst du nicht aus dem Staunen heraus. Sie startet in San Quirico, von dort fährst du auf die SP146 und dann geht es Schlag auf Schlag mit den Fotospots. Der erste Hot Spot, den du unbedingt sehen und fotografieren musst, ist das bekannte Bauernhaus.
Podere Belvedere, einer der Drehschauplätze von Gladiatorund ein exzellentes Agriturismo. Der Spot ist sogar auf Google maps markiert. Wenn du links vom Parkplatz auf das Feld hinausgehst, hast du auch noch einen anderen Winkel und außerdem einen tollen Ausblick. Die Hunde vom Nachbarhaus sollen dich nicht stören, auch wenn sie mit ihrem Gebelle auf sich aufmerksam machen wollen.
Ein paar Minuten die Hauptstraße weiter auf der linken Seite siehst du ein tolles Anwesen auf einem Hügel. „Genna Borborini Maria Eva“ ist ein Privathaus mit einer wunderschönen Zypressenallee. Das Tor ist abgesperrt, aber du kannst durch das Tor fotografieren oder dich ein wenig umsehen und mit ein wenig Kreativität einen weiteren Platz finden, von wo du einen noch besseren Blick hast.
Wenn du der Hauptstraße ein paar Minuten folgst, siehst du auf der rechten Seite eine kleine Ausbuchtung, wo du mit dem Auto stehen bleiben kannst. Von dort hast du einen wunderbaren Blick auf die Cappella di Vitaleta. Wenn du kein Teleobjektiv hast, schau doch auf Google maps, wie du zur Kapelle kommst. Es lohnt sich auf jeden Fall.
Wenn du diese Straße weiterfährst, kommst du geradewegs wieder nach Pienza. Ich habe allerdings wieder kehrt gemacht und bin über die SR2 Richtung Siena gefahren. Nach ungefähr 6 km ab San Quirico siehst du auf der linken Seite die berühmten Zypressen von San Quirico. Du kannst gleich neben der Straße an einer kurzen Ausbuchtung stehen bleiben und von dort fotografieren.
Von den schönen Zypressen geht es weiter entlang der Hauptstraße SR2 Richtung Torrenieri. Dort habe ich eine Schotterstraße Richtung Montalcino gefunden. Frag mich nicht, wie ich sie gefunden habe, aber irgendwie fand ich mich auf dieser teilweise furchtbar schlechten Straße, sodass ich schon Angst hatte, irgendwann mit einem platten Reifen im Nirgendwo dazustehen. Aber zum Glück haben sie den spitzen Steinen getrotzt und mich ohne Probleme nach Montalcino gebracht. Auf der Strecke ist dementsprechend wenig Verkehr und du hast alle Zeit der Welt, jederzeit stehen zu bleiben, die Landschaft zu genießen und Fotos zu machen. Außer vielleicht ein paar athletischen Italienern, die dort entlang joggen, begegnest du wahrscheinlich niemandem.
3 Buonconvento - Abbazia di Monte Oliveto Maggiore - Asciano - San Giovanni d'Asso - San Quirico
Die letzte Route durch die wunderschöne Landschaft von Val d’Orcia ist eine Rundfahrt mit einem besonderen Highlight. Sie startet in Buonconvento auf der SP451 über Abbazia di Monte Oliveto Maggiore nach Asciano. Die Straße ist eher schmal mit wenig Verkehr und an der Strecke gibt es auch wieder viele Plätze, die zum Stehenbleiben und Staunen einladen.
Asciano eignet sich perfekt als Zwischenstopp für einen Kaffee oder einen kleinen Snack, bevor es zum Highlight der Tour geht: Baccoleno. Von Asciano folgst du der Strada A Gramsci und dann weiter der Strada Provinciale del Pecorile, bis du Baccoleno erreichst. Direkt an der Straße kannst du irgendwo das Auto abstellen und dann über einen kleinen Pfad und eine Wiese bis zum „Abgrund“ gehen, von wo du den Blick auf die geschwungene, zypressengesäumte Straße zum Anwesen von Baccoleno hast. Das Motiv war für mich eines der Höhepunkte der Toskana. Noch schöner ist es bestimmt am Abend vor dem Sonnenuntergang. Das hole ich beim nächsten Mal nach ;-). Baccoleno ist übrigens nicht nur ein Fotospot, sondern auch ein wunderschönes Agriturismo zum Übernachten und Erholen*.
An dem Ort habe ich auch eine Stunde des Schreckens und der Panik erlebt. Ich, die normalerweise nie etwas verliert, konnte nach dem Fotografieren den Autoschlüssel nirgends mehr finden. Ich habe den Rucksack mindestens dreimal aus- und wieder eingeräumt – nichts. Der Schlüssel war weg. Unter dem Auto, rund ums Auto – auch nichts. Schweißgebadet bin ich die Strecke vom Auto zum Fotospot mehrmals abgegangen, bis ich ihn schließlich im Feld liegen sah. Glück gehabt! Von dem Moment an, war der Schlüssel in der Hosentasche tabu und ich noch paranoider als sonst schon…
Die Straße vom Anwesen Baccoleno führt dich direkt wieder nach Torrenieri und weiter nach San Quirico mit vielen wunderschönen Plätzen entlang der malerischen Route.
Wenn du auch ein Landschaftsliebhaber bist und zudem gerne Landschaftsfotos machst, ist Val d’Orcia genau das Richtige für dich. Die Szenerie des Tales ist einfach unglaublich schön und für Abwechslung sorgen die herzigen Dörfer und mittelalterlichen Städte. Hast du einen Favoriten oder fällt dir die Wahl auch so schwer? Die gute Nachricht ist, du kannst alle drei Routen in 2-3 Tagen abfahren.
Meine gesamte Route der Toskana Rundreise, die ein wenig abseits der bekannten Pfade liegt, kannst du hier nachlesen.
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