Bei meiner ersten Sri Lanka Reise habe ich sehr viel falsch gemacht. Ich habe mich im Vorfeld der Reise zu wenig über Kultur, Menschen und Natur Sri Lankas informiert und war am Ende von sehr vielen Dingen so enttäuscht. Damit du nicht die gleichen Fehler machst wie ich, habe ich mit Reiseexpertin Tekla von Fairaway über Nachhaltiges Reisen in Sri Lanka gesprochen und mit ihr meine 5 brennendsten Themen diskutiert. Sie verrät einfache Tipps, wie du ganz einfach nachhaltig reisen und deinen Beitrag leisten kannst.
Der Begriff Nachhaltig Reisen begleitet uns erst seit Anfang der 2000er Jahre, erhält jedoch zum Glück immer mehr Bedeutung. Immer mehr Touristen suchen nach nachhaltigen Reisen und Möglichkeiten, ihren Anteil dazu beizutragen und immer mehr Anbieter setzen verstärkt auf ökologische Wege, zu reisen.
Aber was bedeutet Nachhaltig Reisen eigentlich? Sanfter Tourismus ist eine Form des Reisens, die der Natur so wenig wie möglich schadet und sie so gering wie möglich beeinflusst. Wer nachhaltig reist, möchte die Natur im Urlaubsland intensiv erleben und sich der Kultur des Volkes anpassen. Nachhaltiges Reisen umfasst also nicht nur die ökologische und ökonomische Komponente, sondern auch die soziokulturelle.
Hier findest du meine Reiseroute 10 Tage Sri Lanka, mit der du das Meiste aus 10 Tagen herausholen kannst.
Hier sind unsere Tipps, wie du in Sri Lanka nachhaltig reisen und ein Vorbild für andere sein kannst:
Nationalpark Besuch
Ich habe während meiner Sri Lanka Reise den Yala Nationalpark besucht. Der Park ist wunderschön und ich hatte sogar das Glück, einen Leoparden zu sehen. Doch die Massen an Menschen, die die seltenen Leoparden und andere Wildtiere sehen möchten, ist riesig. Unzählige Jeeps mit Touristen brausen durch den Park auf der Suche nach exotischen Tieren. Noch während der Safari kamen mir Zweifel, ob diese Tour die richtige Entscheidung war. Ich habe mein Gewissen damit beruhigt, dass der Park ja auch finanziert werden muss, es nagt aber bis heute an mir. Was sagt die lokale Expertin dazu?
Tekla empfiehlt, weniger frequentierte Nationalparks zu besuchen und nennt den Wilpattu oder den Gal Oya Nationalpark. Die Einnahmen der Touristen helfen den Parks und gleichzeitig werden große Teile des Naturschutzes damit finanziert. Wilpattu befindet sich ca. 180 km nördlich von Colombo. Du kannst dort unter anderem Elefanten, Leoparden, Bären und Krokodile in einer wunderschönen Fauna beobachten. Gal Oya liegt im Südosten des Landes und kann mit einer einzigartigen Bootssafari aufwarten.
Tipp #1 öko-freundliches Hotel:
98 Acres Resport & Spa in Ella: Dieses spezielle Eco-Resort ist eingebettet inmitten einer Tee Plantage von insgesamt 98 Hektar, mit einer atemberaubenden Aussicht auf einen kleinen Adamsgipfel von Ella. Besucher des 98 Acres Resort and Spa befinden hier sich in einer weniger bereisten Gegend in Sri Lanka. Es eignet sich perfekt als Rückzugsort zum Entspannen bei angenehmen Wetter.
Elefantenstationen MEIDEN!
Auch ich habe den unverzeihlichen Fehler gemacht, mich auf einen Elefanten zu setzen, ohne vorher genauer zu recherchieren. Ich fragte unseren lokalen Fahrer nach einer Elefantenstation, die weniger touristisch sei und er brachte mich in ein furchtbares Camp (Elephant Village in der Nähe von Kandy). Es ging alles sehr schnell und plötzlich saß ich auf einer entzückenden Elefantendame, der Mahout spazierte mit seiner spitzen Harke nebenher, jederzeit bereit, sie einzusetzen. Erst nachher habe ich ein wenig recherchiert und herausgefunden, dass das Geschäft mit den Elefanten ein sehr schmutziges ist. Elefantenmamas werden getötet, um an ihre Babys zu kommen, die an die Touristenindustrie verkauft werden. Elefanten werden grausam gebrochen. Das ist einfach nur furchtbar!
Für ein nachhaltiges Elefantenleben: Meide bitte jegliche Einrichtungen und Stationen, bei denen Elefanten gefangen gehalten werden. Leider hat sich auch aus Stationen, die ursprünglich zum Schutz der Elefanten gegründet worden sind, ein blühendes Geschäft entwickelt. Ein Beispiel dafür ist die Millennium Elephant Foundation. Bitte, bitte meide diese Einrichtung und verzichte unbedingt auf einen Elefantenritt – das schadet den Tieren. Tekla empfiehlt das Elephant Freedom Projekt in Kegalle, wo der Schutz des Elefanten auch wirklich im Vordergrund steht. Im Elefantenweisenhaus von Udawalawe werden verwaiste Tiere aufgezogen und auf ein Leben in Freiheit vorbereitet.
Tipp #2 öko-freundliches Hotel:
Saraii Village: Übernachten im Baumhaus nach einer aufregenden Jeepsafari im Yala Nationalpark? Saraii Village macht es möglich! Lausche den Geräuschen der Wildnis und genieße den Komfort von weichen Betten in luftiger Höhe. Das Saraii Village Resort ist eines der nachhaltigsten Hotels Sri Lankas. Fast der komplette Energiebedarf wird durch Solaranlagen generiert.
Sozio-kulturelle Komponente – Einheimische und Touristen
Während meiner Reise hatte ich als blonde Touristin mit einer dicken Kamera um den Hals in manchen Orten das Gefühl, unerwünscht zu sein. Dabei liebe ich es, mit Einheimischen zu reden. In Sri Lanka gestaltete es sich für mich schwierig und ich schaffte es nicht, mehr über das Land und die Leute aus erster Hand zu erfahren. Ich wollte von Tekla wissen, wie Einheimische über den Tourismus denken und was wir Touristen beachten sollten.
Die Bewohner Sri Lankas sind sehr froh über den Tourismus und sind grundsätzlich ein sehr gastfreundliches Volk. Allerdings ist es wichtig, dass wir Touristen die Privatsphäre und Kultur respektieren. Wenn man das Gespräch mit Einheimischen sucht, wird man gerne eingeladen, an kulturellen Aktivitäten teilzunehmen. Singhalesen (Sri Lanker) sind eigentlich sehr leicht für ein Gespräch zu gewinnen, wenn man nur ein wenig fragt und über sich selbst erzählt. Oftmals wird man auch auf ein Essen eingeladen. Als Tourist sollte man sich im Klaren sein, dass Sri Lanka ein armes Land ist und manchmal finanzielle Absichten hinter der Freundlichkeit stecken. Das sollte uns aber nicht abschrecken und vor allem sollten wir das nicht offen zeigen. Auch hier lautet die Devise: Freundlichkeit ist alles. Ein absolutes No-go, was aber leider sehr oft gemacht wird, ist das Fotografieren, ohne zu fragen – vor allem bei Kindern.
Für meinen nächsten Sri Lanka Besuch weiß ich jetzt, dass die Singhalesen offen für Kontakt mit Touristen sind, solange wir freundlich sind und ihre Religion und Kultur respektieren. Selbstverständlich habe ich bei meiner ersten Reise Respekt gezeigt, allerdings war ich voreingenommen und habe mich durch so manchen für mich „lästigen“ Zeitgenossen, der nur finanzielle Absichten hatte, abschrecken lassen.
Tipp #3 öko-freundliches Hotel:
Gaga Bees: Ein familär geführtes Hotel in der Nähe des Yala Nationalparks. Erlebe traditionelles Wohnen in Sri Lanka und europäischen Komfort. Die Unterkünfte wurden alle aus natürlichen Materialien gebaut, sie haben keine weiteren giftigen Farben / Zusätze für die Häuser gebraucht. Zusätzlich beziehen sie ihre Früchte, das Gemüse und Fische von lokalen Farmern / Fischern und vermitteln für kurze Fahrten lokale Guides des Dorfes.
Plastikflaschen – mein Lieblingsthema
Ich bin einmal im Meer durch Plastikflaschen und Plastikmüll geschwommen. Schrecklich! In meinem Heimatland in Österreich ist es für mich ganz einfach, auf Plastikflaschen zu verzichten. Ich verwende einfach immer meine Wasserflasche. Aber was mache ich in Ländern, wo ich nicht einfach den Wasserhahn aufdrehen und meine Wasserflasche wiederbefüllen kann?
Wenn man als Tourist eine auffüllbare Trinkflasche, wie zum Beispiel die Dopper von Fairaway, mitbringt, kann man in den Hotels von den Wasserspendern das trinkbare Wasser auffüllen. An anderen Orten ist es leider noch sehr schwierig, da viel in Plastik verkauft wird und sich noch keine Auffüllstationen etabliert haben. Es hilft aber auch, nachzufragen, da dann das Bewusstsein für die Nachfrage gestärkt wird und weitere Stationen gebaut werden. Wasserfilter erfreuen sich auch immer mehr an Beliebtheit und können sehr sicher verwendet werden. Tekla verwendet bei ihr zuhause selber welche.
Tipp für Nachhaltigkeit: Einige Lebensmitteldiscounter bieten Stofftaschen zu ermäßigten Preisen an, wo du einen Rabatt pro Einkauf bekommst, wenn du mit einem Jutebeutel einkaufst. Es wäre übrigens ganz großartig, wenn du zuhause auch deine eigene Einkaufstasche in den Supermarkt mitbringst 😉
Weitere Tipps für Nachhaltiges Reisen:
Ich habe Tekla nach ein paar weiteren Sri Lanka Tipps gefragt, die man ganz einfach beachten kann, an die wir oftmals aber gar nicht denken:
- Kleine, familienbetriebene Unterkünfte unterstützen den Gedanken des nachhaltigen Reisens. Viele Unterkünfte legen bereits besonderen Wert auf Nachhaltigkeit, wie zB das Mudhouse.
- Benutzung der Klimaanlage so wenig wie möglich. Bitte nicht die Zimmerkarte im Stromschlitz stecken und die Klimaanlage den ganzen Tag laufen lassen, obwohl du gar nicht im Zimmer bist.
- Einfach reisen: Benutze öffentliche Verkehrsmittel. In Sri Lanka ist das Zugfahren auch ein besonders tolles Erlebnis. Falls du mit dem Auto fährst, drehe auch hier die Klimaanlage nicht auf das Maximum auf.
- Gehe mit gutem Beispiel voran und verwende deine auffüllbare Wasserflasche und wirf auf keinen Fall Müll oder Plastik in der Natur oder auf der Straße weg.
Und dazu noch ein Vorschlag von meiner Seite für vorbildlich nachhaltig reisen: Über Climate Austria kannst du den CO-2 Ausstoß deiner Flugreisen kompensieren.
Egal ob Sie sich bei einer Tasse Tee auf einen Plausch einlassen oder vielleicht sogar bei einer einheimischen Familie übernachten, Sie werden immer als Teil der Familie herzlichst aufgenommen.
Tekla, Reiseexpertin bei Fairaway
Offenlegung: Dieser Beitrag wurde von Fairaway finanziell unterstützt. Die Erfahrungen in Sri Lanka sind meine eigenen und ich stehe voll und ganz hinter den Empfehlungen und Tipps von Tekla.
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