Fotografieren lernen – der Wunsch vieler Digitalkamera Besitzer:innen.
Fotografieren ist wie Magie. Mit ihr kannst du wunderschöne Momente einfangen und sie dir jedesmal aufs Neue anzeigen lassen, um dich daran zu erinnern.
Was aber, wenn diese Momente auf dem Foto unscharf, verwackelt, zu dunkel oder zu hell sind? Das ist jedem schon passiert. Ärgerlich. Aber das kannst du ändern.
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Lerne Schritt für Schritt, wie du deine Kamera einstellst – und entdecke die Freude am Fotografieren
In nur 90 Minuten wirst du deine Kamera endlich verstehen und sofort bessere Fotos machen.
Schluss mit dem wilden Drehen an den Rädern. Nach diesem Kurs weißt du, was du einstellen musst.
Hier zeige ich dir die besten Fotografie Tipps für Anfänger: wie du schon bald viel schönere Fotos machen kannst und manuell fotografieren lernst.
Das erwartet dich hier in diesem Artikel:
1. Kenne die wichtigsten Symbole auf der Kamera
2. Beschäftige dich mit dem Licht
3. Lerne das Belichtungsdreieck
3.1 Was ist die Blende?
3.2 Was ist die Verschlusszeit?
3.3 Was bedeutet ISO?
3.4 Der Zusammenhang Blende, Verschlusszeit, ISO
4. Noch ein paar wichtige Einstellungen
1. Kenne die wichtigsten Symbole auf der Kamera
Ich habe in der Einleitung bereits geschrieben, dass es ganz egal ist, welche Kamera du hast. Auch wenn du eine Pocketkamera hast, mit der du (fast) keine manuellen Einstellungen vornehmen kannst oder nur mit dem Handy fotografierst, so kannst du dir hier trotzdem viele Tipps für den Bildaufbau und zum Thema Licht holen.
Die vielen Zeichen auf der Kamera sind für Einsteiger verwirrend. Aber ich kann dich beruhigen, die wichtigsten kennst du innerhalb kürzester Zeit in und auswendig. Und die weniger wichtigen liest du einfach nach wenn sie dir unterkommen oder du sie brauchst.
Modus Wahlrad
Mit dem Modus Wahlrad, das sich meistens an der Oberseite der Kamera befindet, bestimmst du den Motivbereich-Modus.
P … Programmautomatik. Mein Ziel ist es, dich von diesem Modus komplett wegzubringen und dir stattdessen beizubringen, wie du die Einstellungen so setzt, dass du die besten Ergebnisse erzielst.
S (T, Tv) … Blendenautomatik oder Zeitvorwahl. Das ist eine von zwei Halbautomatiken. Bei dieser stellst du die Verschlusszeit ein und die Kamera wählt dazu die Blende. Das S kommt von Shutter priority, das Tv von Time value.
A (Av) … Zeitautomatik oder Blendenvorwahl. Das ist der zweite Halbautomatik-Modus. Bei diesem stellst du die Blende ein und die Kamera wählt dazu die Zeit. Beachte, dass die Kamera nicht weiß, ob du mit Stativ fotografierst. Ab einer bestimmten Belichtungszeit werden die Fotos, die Freihand geschossen werden, nicht mehr scharf. Das A kommt von Aperture, dem englischen Wort für Blende.
M … Manuelle Belichtungseinstellung. Bei dieser Einstellung wählst du sowohl die Blende als auch die Belichtungszeit
B … Bulb Modus. Diese Einstellung verwendest du für Langzeitbelichtungen ab 30 Sekunden.
Hier findest du eine Beschreibung der Symbole, die du auf der Kamerarückseite findest. Die Symbole können je nach Kamerahersteller ein wenig variieren, zum Beispiel die Belichtungsspeicherung, die bei Canon mit einem Stern und bei Nikon mit der AE-L/AF-L Taste funktioniert.
Mit der Q Schnelleinstelltaste (bei Canon) kannst du schnell auf die einzelnen Einstellparameter springen.
2. Lerne, was Licht bewirkt
Kommen wir zu etwas viel Spannenderem als Kamerasymbole, nämlich einem sehr wichtigen Faktor in der Fotografie, dem Licht. Nicht umsonst heißt Fotografieren „Zeichnen mit Licht“ (es setzt sich zusammen aus den altgriechischen Wörtern photós (Licht) und graphein (zeichnen).
Wichtig ist, dass du lernst, was Licht bewirkt und wie sich die Veränderung von Licht auf das Bild auswirkt. Seitenlicht wirft Schatten, Frontlicht trifft direkt auf dein Motiv und kann dabei möglicherweise „flach“ und eher langweilig wirken während Gegenlicht eine Silhouette erzeugt.
Grundsätzlich möchte ich dir vorab mitgeben, dass das Licht zum Fotografieren am Morgen und am späten Nachmittag am Besten ist. Warum? Weil die Sonne noch tief steht und sie dadurch warm und golden wirkt. Goldenes Licht wirkt warm und harmonisch – Emotionen, die der Mensch in der Regel bevorzugt. Die Stunde mit dem goldenen Licht wird auch goldene Stunde bezeichnet.
Vor allem wenn man reist, ist es nicht immer möglich, ausschließlich zu den „guten“ Zeiten zu fotografieren. Beachte, dass das Licht zur Mittagszeit und am frühen Nachmittag sehr hart ist, da die Sonne sehr hoch steht. Dadurch wirft sie lange und harte Schatten, die für viele Motive nicht geeignet sind. Landschaften zum Beispiel wirken platt und langweilig und ohne Tiefe und Struktur. In einer Großstadt mit Wolkenkratzern allerdings kann die hochstehende Sonne durchaus ein Vorteil sein, weil du dann einen Straßenblock im Licht wiederfindest. Gebäude mit Säulen und Symmetrie eignen sich auch sehr gut für das Mittagslicht, um Schatten als Motiv in Szene zu setzen.
Auch die blaue Stunde möchte ich dir zum Fotografieren ans Herz legen. Sie ist die Zeit am Morgen vor Sonnenaufgang und am Abend nach Sonnenuntergang. Wenn die Sonne zwischen 4 und 8 Grad unter dem Horizont steht, absorbiert die Ozonschicht der Erde die gelben und roten Farbteile des Sonnenlichts. Übrig bleiben die blauen Farbanteile und daher färbt sich der Himmel während dieser Phase tief blau. Hier findest du meine Tipps zum Fotografieren in der blauen Stunde und welche Motive sich besonders eignen.
NEGATIVBEISPIEL: Dieses herzige Dorf in der Provence habe ich im frühen Nachmittagslicht gemacht. Es wirkt langweilig und platt. Im goldenen Abendlicht leuchten die Dächer rötlich und die ganze Szenerie würde viel wärmer und einladender wirken.
Jetzt kommen wir auch schon zum zweiten, wichtigen Faktor eines guten Fotos, der Belichtung. Wenn du die Grundprinzipien einmal verstanden hast, ist es wirklich nicht mehr schwer, die Einstellungen für die Belichtung manuell vorzunehmen.
Wir beginnen mit den drei Begriffen, die das sogenannte Belichtungsdreieck definieren:
Blende,
Verschlusszeit und
ISO.
Alle drei hängen zusammen. Drehst du an einer Einstellung, musst du eine andere ebenfalls ändern.
Warum du NICHT mit dem Automatikmodus fotografieren sollst?
Du hast bestimmt schon bemerkt, dass der Automatikmodus dein Foto nicht so macht, wie du es gerne hättest. Er wählt einen Mittelweg aus verschiedenen Berechnungen und am Ende kommt meistens nicht einmal ein passables Ergebnis heraus. Der Automatikmodus gaukelt jedem vor, ohne Kenntnisse Fotos machen zu können. Klar. Du kannst Fotos mit der Automatik machen. Ich nenne das dann eher Knipsen. Richtig schöne Fotos machst du allerdings nur, wenn du den Automatikmodus verlässt und lernst, manuell zu fotografieren.
3.1 Was ist die Blende?
Die Blende gibt an WIE VIEL Licht über das Objektiv auf den Kamerasensor trifft. Die Blende wird als Zahl angegeben, vor der du meistens ein f/ findest. Und das hier ist die Blendenreihe:
Rechts siehst du die Blende von f/1.4. Du siehst in der Grafik, dass die Öffnung von 1.4 sehr groß ist, das bedeutet, es fließt viel Licht durch. Dein Bild wird heller. Je weiter du nach links wanderst, desto kleiner wird die Öffnung und damit strömt weniger Licht durch.
Wie wirkt die Blende?
Du setzt die Blende als Gestaltungsmittel ein und zwar immer dann, wenn du bei einem Motiv eine gewisse Schärfentiefe erreichen möchtest.
Was ist mit Schärfentiefe gemeint? Der Punkt, auf den du fokussierst, ist auf einem Foto der schärfste Punkt. Alles, was davor und dahinter ist, bezeichnet man als Schärfentiefe. In dem Zusammenhang hörst du auch immer wieder das Wort Tiefenschärfe, was das gleiche bedeutet.
Geringe Tiefenschärfe: Vorder- und Hintergrund verschwimmen.
Große Tiefenschärfe: Das gesamte Bild wird scharf
3.2 Die Verschlusszeit
Sie gibt an WIE LANGE Licht über das Objektiv auf den Kamerasensor trifft. Die Verschlusszeit (oder auch Belichtungszeit genannt) wird in Bruchteilen von Sekunden bzw. Sekunden angegeben. Je länger der Verschluss geöffnet ist, desto länger strömt Licht durch und dein Bild wird dadurch heller.
Wie wirkt die Verschlusszeit?
Auch die Verschlusszeit ist ein Gestaltungsmittel, das du bei beweglichen Motiven einsetzt, um sie entweder in ihrer Bewegung einzufrieren oder verschwimmen zu lassen. Mit der Verschlusszeit entscheidest du über Dynamik oder Statik in deinem Foto.
Beim Hunde fotografieren beispielsweise – wenn sie in der Bewegung sind – ist die Verschlusszeit entscheidend.
3.3 ISO
Der ISO-Wert gibt an, wie lichtempfindlich der Kamerasensor reagiert. Er wird als Zahl zwischen 50 und 64.000 (je nach Kameramodell) angegeben. Je heller dein Umgebungslicht, desto niedriger soll dein ISO Wert sein. Hast du wenig Licht zur Verfügung, musst du den Wert erhöhen.
Eine Erhöhung resultiert im sogenannten Bildrauschen. Es ist das Resultat eines Fehlers in der Signalverarbeitung, der mit zunehmender ISO auftritt. Dein Bild wird durch eine höhere ISO kontrastärmer und unscharf.
Es gilt, den ISO Wert so niedrig wie möglich zu halten, um ein Bildrauschen zu vermeiden bzw. zu minimieren.
3.4 Der Zusammenhang Blende, Belichtungszeit, ISO ist entscheidend
Jetzt kennst du die drei Begriffe des Belichtungsdreiecks und weißt, was sie bewirken. Der erste Grundstein zum Weg aus dem Automatikmodus ist damit gelegt. Blende, Verschlusszeit und ISO stehen in unmittelbaren Zusammenhang, denn eine korrekte Belichtung ist eine Kombination aus den drei Werten. Änderst du einen der drei Werte, musst du auch einen anderen entsprechend ändern, denn der Sensor benötigt die richtige Menge Licht, um das Foto korrekt zu belichten.
Das Belichtungsdreieck gehört zu den Grundlagen der Fotografie, das jeder Fotografie Anfänger lernen sollte, um bessere Fotos zu machen.
Öffnest du die Blende um eine Stufe (= wählst du eine kleinere Zahl), fällt doppelt so viel Licht auf den Sensor. Dadurch kannst du eine kürzere Belichtungszeit wählen.
Verlängerst du die Verschlusszeit um eine Stufe, fällt doppelt so viel Licht auf den Sensor. Dadurch kannst du die Blende schließen (eine größere Zahl wählen).
Erhöhst du die ISO, benötigt der Bildsensor nur noch halb so viel Licht.
Fotografie Einstellungen: Gibt es eine Übersicht?
Die Antwort ist leider nein. Ich kann dir nicht ersparen, das Belichtungsdreieck zu lernen. Nur so weißt du, wie du welche Einstellung richtig setzt, um ein optimal belichtetes Bild zu bekommen.
Du weißt jetzt, wie du Blende, Verschlusszeit und ISO einstellst und warum. Um gut fotografieren zu lernen, solltest du den Zusammenhang verstehen. Es gibt aber noch ein paar weitere Einstellungen, die wichtig sind:
4.1 Belichtungsmessung:
Die Kamera verfügt über einen internen Belichtungsmesser, der dann in Kraft tritt, wenn du den Auslöser halb durch drückst. Wir unterscheiden zwischen 4 Messmethoden:
Mehrfeld- oder Matrixmessung (oder auch ESP oder Multisegmentmessung)
Bei der Mehrfeldmessung wird die Helligkeit an vielen Stellen über das ganze Bild hinweg gemessen. Sie ist die gängigste Messmethode und passt für den Großteil der Motive. Wenn du gerade erst fotografieren lernst, empfehle ich dir, diese Messung einzustellen und sie erst einmal zu belassen.
Spotmessung
Bei der Spotmessung misst die Kamera nur einen kleinen Bereich in der Mitte des Bildes, der etwa 1-5% beträgt. Sie eignet sich besonders bei extremen Kontrasten und wenn ein bestimmter Teil des Bildes wichtig ist. Als bestes Anwendungsbeispiel kannst du dir eine Bühne mit Künstlern vor schwarzem Hintergrund vorstellen. Wenn du hier den Starviolinisten fotografieren möchtest, ist die Spotmessung die beste Wahl.
Selektivmessung
Die Selektivmessung ist wie die Spotmessung, allerdings beträgt der Messbereich ca. 10%. Du kannst diese Messung bei extremen Gegenlichtsituationen oder starken Reflexionen im Hintergrund anwenden oder auch bei Portraits.
Mittenbetonte Messung
Bei der mittenbetonten Messung wird das gesamte Bild mit starker Gewichtung zur Bildmitte hin zur Messung zu Grunde gelegt. Wenn du beispielsweise ein Bild mit starken Kontrasten und ein helles Hauptmotiv in der Bildmitte hast, wird dieses bei Anwendung der mittenbetonten Messung nicht so leicht überbelichtet. Diese Messmethode erfordert sehr viel Erfahrung.
Die für dich relevanteste ist die erste, die Mehrfeldmessung, da sie für den Großteil der Motive passend ist. Wenn du schon ein wenig geübter bist, probiere einmal die Selektivmessung bei einem Portrait.
4.2 Fokus
Mithilfe des Fokus bestimmst du, welcher Teil des Bildes scharf sein soll. Jede Kamera hat einen Autofokus (AF), bei dem sie die Fokussierung für dich übernimmt. Dabei gibt es wiederum verschiedene Betriebsarten, je nachdem, ob du unbewegliche, bewegliche oder sich ändernde Motive fotografierst. Die Betriebsarten haben je nach Kamerahersteller unterschiedliche Bezeichnungen.
Einzelautofokus (One Shot, AF-S, S-AF): Für unbewegliche Objekte oder welche, die sich kaum bewegen
Kontinuierlicher Autofokus (AI Servo, AF-C, C-AF): Für bewegliche Objekte
Automatik (AI Focus, AF-A, AF-F): Dabei wählt die Kamera zwischen den beiden anderen Betriebsarten. Dieser Modus wird verwendet, wenn du einen Vogel im Wasser fotografierst und darauf wartest, dass sich der Vogel schüttelt.
Tipp #1: Ich empfehle dir, das Autofokus Messfeld (das sind die Rechtecke und Punkte, wenn du durch den Sucher schaust) manuell zu wählen. Damit bestimmst du, welcher Teil des Motivs am Schärfsten sein soll.
Tipp #2: Änderst du den Fokus auf kontinuierlich (AI Servo, AF-C, C-AF), vergiss nicht, ihn auch wieder zurückzustellen. Wenn du dich wunderst, warum dein Autofokus nicht „piepst“, könnte das die Ursache sein.
Beim manuellen Fokus (MF) übernimmst du diese Aufgabe durch Drehen des Entfernungsrings des Objektivs. Schaue durch den Sucher, drehe am Fokusring und beobachte, wie sich die Schärfe ändert.
4.3 Bildformat
Wir unterscheiden grundsätzlich einmal zwischen zwei Kamera-Bildformaten, nämlich dem RAW und dem JPG (JPEG). Die RAW Datei ist das Rohdatenformat, das alle Daten aus der Kamera als Rohdaten belässt. Es hat viel feinere Helligkeitsabstufungen und zeigt mehr Details als das JPG. Der Nachteil ist allerdings, dass es sehr viel Speicherplatz benötigt. Außerdem können nicht alle Programme die Rohdaten lesen, meistens benötigst du einen Converter bzw. ein entsprechendes Bildbearbeitungsprogramm. JPG Dateien benötigen weitaus weniger Speicherplatz, allerdings sind die Möglichkeiten der Nachbearbeitung stark eingeschränkt.
Tipp: Wenn du vor hast, die Bilder nachzubearbeiten und noch mehr aus ihnen herauszuholen, fotografiere im RAW Format.
4.4 Weißabgleich
Mit dem Weißabgleich (im Englischen White Balance) kannst du die Farbtemperatur des Lichts auf deinen Bildern verändern. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) angegeben. Je nachdem, welche Lichtquelle du gerade hast, verändert sich die Kelvin Zahl. Wenn du in RAW fotografierst, musst du dir über diese Einstellung gar keine Gedanken machen und kannst sie beruhigt auf AWB (automatischer Weißabgleich) belassen. Selbst wenn die Temperatur deines Fotos so gar nicht passen sollte, kannst du das im Bildbearbeitungsprogramme mit einem Klick ändern.
Wenn du in JPG fotografierst und du merkst, dass dein Bild einen komischen Farbstich hat, probiere die verschiedenen Optionen durch.
Automatischer Weißabgleich. Funktioniert in den meisten Fällen sehr gut
Weißabgleich für Tageslicht. Ca. 5.200 Kelvin Farbtemperatur
Weißabgleich für bewölkte Tage. Farbtemperatur ca. 6.000 Kelvin
Weißabgleich für Motive im Schatten. Farbtemperatur ca. 7.000 Kelvin
Symbol für Kunstlicht. Farbtemperatur ca. 3.200 Kelvin
Verwendung bei Licht durch Leuchtstoffröhren. Farbtemperatur ca. 4.000 Kelvin
Verwendung von Blitz. Die Temperatur wird automatisch eingestellt
Manuelle Einstellung der Farbtemperatur (z.B. mit einer Graukarte).
Tipp: Wenn du den automatischen Weißabgleich verstellst und eine andere Auswahl triffst, denke daran, ihn auch wieder zurückzustellen.
Gerade als Fotografie Anfänger sind einem oft die Fehler, die man macht, nicht klar. Warum will das Foto einfach nicht scharf werden? Warum blinkt da was oder warum findet der Autofokus keinen Punkt? Hier sind die FAQs und Fotografie Tipps für Anfänger:
Meine Fotos werden einfach nicht scharf. Woran kann das liegen? Das können die Gründe sein:
Prüfe die Belichtungszeit. Sie ist möglicherweise zu lang.
Minimiere deine Bewegungen. Halte die Luft an oder stütze dich irgendwo ab, um beim Auslösen nicht zu verreißen.
Möglicherweise hast du versehentlich den manuellen Fokus aktiviert?
Oder du hast den Autofokus eingeschalten, allerdings bist du zu schnell beim Abdrücken und fokussierst vorher nicht genau.
Hast du den richtigen Fokuspunkt gewählt?
Prüfe die Autofokus-Betriebsart. Möglicherweise hast du den kontinuierlichen Fokus eingestellt.
Fotografierst du mit Stativ? Verwende einen Fernauslöser oder zumindest den 2-Sekunden-Selbstauslöser, um Verwackelungen beim Auslösen zu verhindern. Wenn du lange belichtest und dein Stativ nicht ganz stabil ist, kann dies auch zu unscharfen Bildern führen, vor allem wenn auch noch der Wind geht.
Der Autofokus findet keinen Fokuspunkt. Warum?
Wenn du fokussierst und der Autofokus brummt und sucht und stellt einfach nicht scharf dann bist du vielleicht zu nahe am Motiv dran. Vergrößere den Abstand und versuche es wieder. Der Autofokus ist leicht zu verwirren, wenn viele Dinge in einem Bild vorhanden sind. Da musst du genau und mit ruhiger Hand fokussieren.
Das Foto hat einen komischen Farbstich. Woran liegt das? Ich habe ganz sicher nichts verstellt...
Sicher nicht? Denke an den Weißabgleich aus Punkt 4.4, der die Farbtemperatur des Bildes regelt. Wenn dein Foto einen Blau- oder Gelbstich hast, ändere diese Einstellung. In der Regel bist du mit dem automatischen Weißabgleich (AWB) ganz gut beraten.
Durch den Sucher sehe ich nichts. Brauch ich etwa eine Brille?
Vielleicht. Vielleicht liegt es aber nur am Dioptrien-Einstellrad, das du direkt neben dem Sucher findest. Drehe daran und stelle es so ein, dass du wieder scharf siehst. Problem gelöst oder ab zum Augenarzt?
Ein weiterer Fehler, den Fotografie Anfänger gerne machen, ist, einfach drauflos zu fotografieren, ohne an den Bildaufbau zu denken. Ich weiß schon, zu Beginn ist man froh, wenn man die Kameraeinstellungen in den Griff bekommt. Dennoch empfehle ich, auch gleich die Bildkomposition zu lernen.
Es gibt ein paar Fotografie Tipps und Regeln, wie du ein Bild so aufbaust, dass es Spannung erzeugt oder Aufmerksamkeit erregt. Eine bekannte Regel ist die Drittelregel, bei der du dein Motiv auf eine Drittelachse oder den Schnittpunkt der Achsen legst. Ich habe einen ganzen Online Fotokurs zum Thema Bildaufbau erstellt, in dem alle Stilmittel für einen perfekten Bildaufbau erklärt werden.
Einen Tipp möchte ich dir hier aber gleich mitgeben: Wenn du den Horizont fotografierst, achte darauf, ihn gerade auszurichten.
Du hast jetzt einen Überblick über die Dinge, die es zu beachten gibt, um großartige Fotos machen zu können.
Jetzt liegt es an dir, dich weiter mit der Fotografie zu beschäftigen und das Fotografieren zu lernen.
Die einfachste Möglichkeit: Mache einen Fotokurs
Um das alles, was du jetzt gerade gelesen hast, richtig zu lernen, empfehle ich dir einen Fotokurs für Einsteiger.
In Fotokursen werden dir die Kameraeinstellungen erklärt und gezeigt. Du lernst, wie Blende, Verschlusszeit und ISO zusammenhängen und wie du sie so einstellst, dass du genau die Fotos machen kannst, die du dir vorstellst.
Der Vorteil eines Fotokurses ist die persönliche Betreuung und du kannst all deine Fragen stellen, die du hast. Du erfährst aus einer Quelle Schritt für Schritt die Grundlagen, die du brauchst, um atemberaubende Fotos zu machen.
Ich habe übrigens den Beinamen „untechnisch“ – ich erkläre die Grundlagen der Fotografie, ohne mit Technikbegriffen um mich zu werfen. So lernst du es viel einfacher und es bleibt auch im Kopf. Melde dich gerne zum Einstieg zu meinem kostenlosen Kurs an.
Das Entscheidende ist, dass du nachher dranbleibst und fotografierst. Je mehr du übst, desto besser wirst du. Je mehr du fotografierst, desto schneller wirst du, die Einstellungen der Kamera zu verändern. Suche dir Inspiration von Fotografen, plane Fotoprojekte und zeige deine Fotos in Gruppen her. So wirst du schnell vom Fotografie Einsteiger zum ambitionierten Hobbyfotografen.
Ich lade dich herzlich in meine Facebook Gruppe ein, in der du deine Fotos posten und um Feedback fragen kannst. In dieser Gruppe werden keine Fotos „zerrissen“ – versprochen!
Ich hoffe, dass dir der Artikel hilft, deine Fotos zu verbessern und dich dazu ermutigt, den Automatikmodus zu verlassen. Als Fotografin und Fotokurs-Leiterin möchte ich dir noch mitgeben, dass am Ende DU entscheidest, ob dir dein Bild gefällt oder nicht. Ich hoffe, wir sehen uns spätestens in meiner Facebook Gruppe wieder. Oder in einem meiner Kurse, Workshops oder Fotoreisen.