Als ich vor ein paar Jahren in der Klatschpresse hörte, dass Bradley Cooper und Irina Sheyk an der Amalfiküste Urlaub machen, war ich nicht nur rasend eifersüchtig, sondern auch grün vor Neid. Ich wollte schon lange an die Amalfiküste und am liebsten mit Bradley. Er aber hat beschlossen, zuerst mit Irina die Küste auf und ab zu schippern und sich dann mit ihr fortzupflanzen. Shit happens. Dieses Jahr war ich endlich dran. Nicht mit der Fortpflanzung, sondern mit einem Trip an die Amalfiküste. Und während B. die Windeln wechselte, schipperte ich die Küste entlang und genoss das Dolce Vita. Hier sind meine Amalfiküste Reisetipps und eine Reiseroute für 4 Tage:
Tag 1 - Pompei
Nach der Ankunft am Flughafen Neapel und der Mietwagenprozedur machte ich mich endlich auf den Weg nach Pompei, wo ich für eine Nacht einen Zwischenstopp einlegte, um die Ausgrabungen zu sehen. Noch am späten Nachmittag schlenderte ich durch die Ruinen von Pompei und war einfach nur beeindruckt. Es hat sich herausgestellt, dass die Uhrzeit perfekt war, denn die Besucherströme ließen schon nach. Außerdem war das Licht vor Sonnenuntergang ganz besonders schön.
Ich empfehle das Hotel Palma* mit der tollen Dachterrasse*, von wo du zum Sonnenuntergang einen perfekten Blick auf den Vesuv hast. Mein Tipp: Pizza und Weißwein bestellen und auf der Terrasse genießen. Das war der perfekte Einstieg in den Kurzurlaub.
Tag 2 - Vesuv:
Wenn du schon in der Gegend bist, leg doch nach dem Frühstück gleich los und statte dem Vesuv einen Besuch ab. Wie oft hast du schon die Gelegenheit, einen Vulkan zu besteigen? Besteigen ist eigentlich schon leicht übertrieben, denn der Aufstieg dauert – je nachdem, wo man losgeht – zwischen 20 Minuten und 1 Stunde. Es ist ratsam, gleich in der Früh dort zu sein. Nicht nur, weil es später sehr heiß werden kann, sondern weil die Touristen busweise nach oben gekarrt werden und die Karawanen dann bis an den Krater wandern. Es ist trotzdem ein tolles Erlebnis und der Ausblick ist unglaublich schön. Wenn du in der Gegend bist, empfehle ich dir, den Vesuv in deine Amalfiküste Route einzuplanen.
Das einzige, was mich richtig gestört hat, sind die Müllberge. Ich verstehe die Menschen nicht, die ihren Dreck einfach wegwerfen. Ihr Lieben, bitte nehmt euren Müll mit, ok? Die örtlichen Nationalparkbetreiber verstehe ich auch nicht, warum sie nicht dagegen angehen. Mit den Eintrittsgebühren von 10 Euro pro Person könnte man doch einen Teil in die Müllentsorgung investieren… Schade. Meine Email an die Nationalparkbetreiber diesbezüglich blieb bis heute unbeantwortet.
Nach meiner Vesuv-Besteigung machte ich mich auf den Weg ans Meer, wo ich gerade rechtzeitig zum Sonnenuntergang in Conca dei Marini ankam, um am Strand gemütlich einen Aperitivo zu nehmen und nahtlos ins Abendessen überzugehen.
Tag 3 - Ravello:
Den ersten Tag am Meer startete ich – ungewohnt für mich – ziemlich früh mit einem Sonnenaufgangsshooting. Das besonders Tolle an diesem Sonnenaufgang war, dass ich ihn von der Terrasse des Hotelzimmers fotografieren konnte. Wahrer Luxus!
Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg nach Ravello, einem Ort hoch über Amalfi mit einem fantastischen Ausblick auf die Küste. Nach einem Spaziergang durch die Gassen, spazierte ich zur Villa Cimbrone – ein riesiges Anwesen mit wunderschönen Gärten und Terrassen. Ganz besonders beeindruckend ist die Infinity Terrasse, von wo aus du einen scheinbar unendlichen Blick auf den Horizont hast. Die Blauregen Arkade war eines meiner Highlights, denn ich habe sie ohne Menschen erwischt. Und im herrlich angelegten Teegarten lässt es sich gemütlich sitzen und die Ruhe genießen. Die Villa beherbergt auch ein Hotel, das nochmals eigene Bereiche nur für Hotelgäste bietet. Ein Besuch auf dem Anwesen solltest du unbedingt einplanen, denn es ist absolut empfehlenswert.
Eintritt: 7 Euro
Öffnungszeiten: von 9.00 Uhr bis zum Sonnenuntergang
Mein Tipp: Die ganzen Touranbieter führen die Touristen am Vormittag nach Amalfi und am Nachmittag nach Ravello. Schau, dass du am Vormittag nach Ravello kommst, um so dem Andrang zu entkommen.
Ravello wird um die Mittagszeit schon voller und so nahm ich Reißaus und setzte uns ins Restaurant Risorgimento am Strand von Conca dei Marini. Die Linguini mit Scampi sind ein Gedicht!
Nachmittagssiesta am Strand? Check. Der Strandabschnitt ist ziemlich winzig, also habe ich ein Kajak ausgeliehen und bin einfach eine Bucht weiter gepaddelt. So hatte ich den Strand für mich alleine und hab auch noch eine kleine Sporteinheit eingebaut. Perfekt.
Nach dem erholsamen Schläfchen am Strand (Urlaub kann ja unglaublich anstrengend sein…) und der Erfrischung im noch etwas kühlen Wasser (es war Ende April) machte ich mich mit dem Auto auf den Weg nach Positano. Die Fahrt dorthin ist allerdings alles andere als entspannend. Die Straßen sind ziemlich schmal und es scheint, als ob jeder, der ein Auto hat, auf den Straßen ist. Für einen kurzen Abschnitt von wenigen Kilometern brauchte ich eine halbe Ewigkeit. Endlich angekommen, parkten die Autos schon außerhalb von Positano aneinandergereiht an der Straße. Irgendwann hat sich das Parkplatzuniversum mir angenommen und ich konnte die Karre endlich abstellen und in den Ort spazieren. Hunderte von Treppen marschierte ich Richtung Amalfiküsten Hot Spot. Nach einem kurzen Spaziergang durch Positano stand fest, dass dies kein Ort für mich war. Er ist zwar schön anzusehen, aber wie erwartet war mir der Ort einfach zu touristisch und zu voll. Die Restaurants sind überfüllt und teuer, auf den Straßen drängen sich die Menschen und außer dem Ausblick und der Bauweise fand ich kein Highlight, das mir lohnenswert schien, noch länger dort zu bleiben.
Mein Amalfiküste-Tipp: Praiano, die Ortschaft vor Positano, ist kleiner und vor allem die viel bessere Sonnuntergangslocation.
Tag 4 - eine Bootsfahrt:
Nach dem anstrengenden Positano Erlebnis schien mir die Erkundung der Küste per Boot nahezu perfekt. Ich ließ mich von Conca dei Marini mit dem Wassertaxi nach Amalfi bringen, wo ich ein schickes Boot mietete. Ich musste lediglich den Führerschein hinterlegen und nach einer fünf minütigen Instruierung durfte ich zwei Stunden Bootsbesitzer spielen und die Küste entlangschippern. Es war einfach großartig. Die Orte sehen vom Wasser noch fotogener aus und man entdeckt so einige Schätze. Das Highlight waren zwei Delfinfamilien, die mich für ein kurzes Stück begleiteten.
Amalfiküste und einen Strand für dich alleine, die Zweite! Unfassbar, aber da war doch tatsächlich ein Hotel mit Privatstrand, das wegen Umbauarbeiten geschlossen war. Und der Strand war quasi leer. Das Kajak musste wieder her und so paddelte ich an den Privatstrand mit Blick auf das ehemalige Sophia Loren Anwesen. Leider geil und ein absolut krönender Abschluss meines Amalfi Kurzurlaubes.
Meine ganz persönlichen Reisetipps für die Amalfiküste:
Ich habe eine lange Hotelrecherche betrieben und von mich schlussendlich für dieses Hotel am Meer entschieden: Hotel Le Terrazze* in Conca dei Marini ist ein wunderschönes, stylisches Hotel mit einer Terrasse und einem traumhaften Blick auf das Meer. Keine störende Straße liegt zwischen Hotel und Meer, was ich als besonders angenehm empfand. Die Zimmer sind sehr hell gehalten, groß und mit großem Badezimmer und alle haben eine Terrasse oder einen Balkon. Ich konnte vom Bett aufs Meer sehen – einfach großartig, wenn man den Sonnenaufgang vom Zimmerbalkon fotografieren kann und nicht früh am Morgen erst einige Kilometer zurücklegen muss. Marcello und sein Team sind hervorragende Gastgeber, sind äußerst freundlich und hilfsbereit und bieten ein ausgezeichnetes Frühstück mit exzellenter Auswahl an allem, was das Herz begehrt. Alle Tische stehen so, dass jeder Gast beim morgendlichen Kaffee einen Blick aufs Meer hat. Zum Strand sind es ein paar Minuten über Stufen, wo drei Restaurants darauf warten, dich lukullisch zu verwöhnen. Und als absolutes Highlight sah ich die Möglichkeit, mit dem Kajak an (fast) menschenleere Strände zu paddeln. Ich kann Le Terrazze jedem nur empfehlen, der ein Hotel mit Strand sucht und mit dem Auto anreist. Parken ist bekanntlich ein riesengroßes Problem an der Amalfiküste und das Hotel bietet ausreichend Parkplätze. Marcello ist auch gerne bereit, beim Aus- und Einparken zu helfen.
Der Flughafen Neapel ist ca. 1 1/2 Fahrstunden entfernt. Aus Wien fliegt die Austrian direkt nach Neapel oder du findest hier günstige Flüge aus anderen Städten*. Das Autofahren an der Amalfiküste ist so eine Sache. Selbst in der Nebensaison im April war schon viel los auf den Straßen. Alles ist eng und schmal und für die Größe und Enge des Küstenabschnitts sind einfach zu viele Autos und Menschen dort. Am Besten und Bequemsten ist ein Mietwagen für die Fahrt vom und zum Flughafen und Wassertaxis an der Amalfiküste. Das ist allerdings auch die kostspieligste Variante. Eine Vespa ausleihen sah ich auch als gute Alternative, allerdings sollte man geübt sein, denn der Verkehr ist nicht ohne. Wenn du dir ein Mietauto nimmst, nimm das kleinste, das du bekommen kannst und vergiss nicht, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Parkschäden stehen an der Tagesordnung und du wirst vergeblich die Kontaktdaten des Verursachers hinter dem Scheibenwischer suchen…
Was ich unbedingt empfehle…
Ravello und die Villa Cimbrone sind absolute Pflichtpunkte
Eine Bootsfahrt entlang der Küste ist einfach genial
Die Privatstrände und Buchten mit dem Kajak (oder Boot) erkunden
Den Sonnenuntergang in Praiano erleben
Zum Sonnenaufgang in Conca dei Marini aufstehen
… und worauf du verzichten kannst:
Ein Besuch in Positano: teuer und voll
Amalfi am Morgen: da brachst du Nerven…
Und noch ein Tipp: Am Weg von der Amalfiküste nach Neapel auf der SP1 kommst du irgendwann bei Alfredo vorbei. Alfredo steht am Straßenrand mit seinem Zitronenstand und verkauft das beste Zitronensorbet überhaupt. Und wenn du noch eine letzte Pasta Sorrentina auf einer Sonnenterrasse genießen möchtest, empfehle ich das Farmhouse La Grotta am Ende der Serpentinen Richtung Neapel, kurz vor Auffahrt auf die Autostrada.
Wo du meine besten Fotospots an der Amalfiküste findest, verrate ich dir in diesem Beitrag.
Offenlegung: Dieser Artikel enthält Affiliate Links*, was bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn du über meinen Link buchst/bestellst. Das ist jedoch ohne zusätzliche Kosten für dich. Danke für deine Unterstützung.
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken
MerkenMerken