Eine Reiseroute für 10 Tage Sri Lanka, bei der du das meiste herausholst: Kultur in Kandy, Landschaft im Hochland, Safari im Nationalpark, baden an der Küste. Dazu gibt es meine besten Reisetipps für Sri Lanka und die Touristenfallen, die du vermeiden solltest.
Manchmal ist unser Urlaub einfach zu kurz. Und manchmal schränken wir uns selber ein, indem wir fern gelegene Destinationen ausschließen, weil wir der Meinung sind, die weite, anstrengende Anreise zahlt sich nicht aus. Ich habe genau so immer gedacht. Bis mir eines Tages der Gedanke kam, dass das doch eigentlich total doof ist. Planet Erde hat so viele wunderschöne Orte, die ich sehen möchte und wenn ich immer nur darauf warte, bis ich mehr Zeit habe, sehe ich sie nie. Mein Credo lautet daher: mach dich auf die Reise, egal wieviel Urlaub dir zur Verfügung steht. Auch wenn du nur ein paar Tage hast, steig in den Flieger und genieße die Zeit. Nutze die Feiertage, um den Urlaub zu verlängern.
Ich habe mir meine Sri Lanka Reiseroute für 10 Tage zusammengestellt. Die tropische Insel bietet eine enorme Vielfalt an Kultur, Abenteuer und Erholung.
Wie ist das Klima und wann ist die beste Reisezeit für Sri Lanka?
Es gibt zwei Monsun Winde in Sri Lanka. Während der Südwest-Monsun zwischen Mai und Oktober für viel Regen im Westen, Süden und dem Hochland sorgt, bleiben der Osten, Norden und das kulturelle Dreieck davon verschont. Der Nordost-Monsun bringt Regen im Osten und Norden zwischen November und Februar, der Süden und Westen hingegen bleibt trocken.
Ein kurzer Überblick über das Land:
Der Norden (Jaffna, Kilinochi, Madu, Vavuniya) wurde nach dem Bürgerkrieg wiederentdeckt. Immer mehr Reisende erkunden die lebhafte Tamilen Kultur und die faszinierende Landschaft.
An der Westküste (Puttalam, Negombo, Colombo, Kalutara) bestimmen Strände und Palmen die Gegend. Touristen, Rucksack Reisende und Wassersport Fans pilgern an diesen Teil des Landes.
Im Süden (Galle, Matara, Tangalle, Kataragama) findest du schöne Buchen, endlose Strände, historische Bauten und Nationalparks.
Kandy und das Hochland (Kandy, Kigulgala, Ratnapura, Nuwara Eliya, Ella): grüne Teeplantagen, Tradition und ein perfektes Klima für Wanderungen.
Die Ostküste (Panama, Batticaloa, Nilaveli, Trincomalee, Tiriyai) ist ein Paradies für Surfer und Strandfans.
Das kulturelle Dreieck (Sigiriya, Polonnaruwa, Anuradhapura, Dambulla, Kurunegala, Matale) ist bestimmt durch Kultur und für alle Kulturliebhaber ein Pflichtprogramm.
Wann ist also die beste Reisezeit für Sri Lanka? Eigentlich das ganze Jahr – es kommt nur darauf an, wohin du fahren möchtest.
Was solltest du für die Reise einpacken?
Auch das hängt davon ab, wohin du fährst. Für 10 Tage in Sri Lanka mit meiner Route empfehle ich dir bequeme Hosen, einen Sweater, eine winddichte Regenjacke, Sneakers und Strandoutfit. Sei dir bewusst, dass viele Gegenden Sri Lankas muslimisch sind, kleide dich also dementsprechend und bedecke Knie und Schultern. Die Kleidung sollte auch nicht zu eng anliegend sein.
Wie reist du innerhalb Sri Lankas?
Die einfachste und komfortabelste Variante von einem Ort zum nächsten zu gelangen, ist, einen Fahrer zu engagieren. So habe ich es gemacht und ich war heilfroh, einen erwischt zu haben, der mich sicher herumkutschiert hat. Die Straßen in Sri Lanka sind meistens eng und es gibt kaum so etwas wie Autobahnen. Viele Fahrer verwechseln die Straßen mit einem Formel 1 Ring ohne Gegenverkehr. Da kann so manches Überholmanöver schon in Schnappatmung ausarten. Ich habe meinen Fahrer im voraus über Malik vom Mango Garden Hotel in Kandy reserviert. Es ist nur eine Empfehlung meinerseits. Es gibt unzählige Anbieter wenn du das Internet durchstöberst oder du findest auch einige im Lonely Planet Reiseführer – mein Lieblingsguide für Sri Lanka.
Ein paar Sri Lanka Reisetipps für dich:
DO:
Feilschen auf lokalen Märkten ist ausdrücklich erwünscht.
Achte auf deine Kleidung (siehe auch was solltest du für Sri Lanka einpacken).
Wenn du eine Beschwerde oder Kritik hast, bleib ruhig und freundlich. Ein hochroter, verärgerter Kopf wird nicht gerne gesehen.
DON’T:
Zu offensive Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit.
Berühre Kinder nicht am Kopf.
Wenn du jemandem etwas übergibst, nimm die rechte Hand. Die linke wird als unrein angesehen.
Fotografiere keine militärischen Einrichtungen. Wenn du Menschen fotografierst, hole dir zuerst die Zustimmung.
Möchtest du Sri Lanka kennenlernen und nachhaltig reisen? Hier habe ich viele Tipps von einer Expertin für dich und ein paar Hotelempfehlungen für öko-freundliche Hotels.
Hier ist meine Sri Lanka Reiseroute für 10 Tage:
1 – Kandy – 2 Nächte
Die königliche Stadt Kandy bietet viel an Geschichte, Kultur und Natur. Der schöne See inmitten der Stadt lädt geradezu ein, am Ufer entlang zu spazieren und sich ein wenig mit dem kolonialen Flair anzufreunden. Die berühmteste Sehenswürdigkeit ist der Zahntempel an der Nordseite des Sees. Es heißt, dass der linke Eckzahn von Buddha Siddhartha Gautama hier als Relikt aufbewahrt wird. Die Reflexion des Tempels im Wasser ist übrigens ein sehr beliebtes Fotomotiv für Fotografen. In meinem Foto spiegelt sich leider wenig…der Himmel zeigte sich grau in grau. Dieses Wetter habe ich für meine Reisen gepachtet, wie es scheint…
Die Peradeniya Royals Botanic Gardens sind unbedingt ein Besuch wert. Es gibt über 4000 verschiedene Pflanzenarten, darunter der imposante Banyan Baum. Der Garten ist ein Ort, um zu entspannen und dem Trubel von Kandy für eine Weile zu entkommen.
Suchst du ein Hotel in Kandy? Ich kann das OZO Kandy* empfehlen. Das Hotel hat eine große Terrasse, wo du dein Frühstück genießen kannst. Die Zimmer sind modern und schön eingerichtet.
Achtung: Touristenfallen in Sri Lanka
Touristenfalle #1
Ich liebe Elefanten. Klarerweise wollte ich während meiner Sri Lanka Reise Elefanten sehen und berühren, ohne mich jedoch vorher über die artengerechte Haltung zu informieren oder darüber nachzudenken, was es für einen Elefanten bedeutet, eine Touristenattraktion zu sein. Ich war naiv genug zu glauben, dass ich Einrichtungen finden würde, die außerhalb der bekannten Pfade, wie die Pinnawela Elephant Orphanage liegen. Mein Fahrer brachte mich zu Elephant village in der Nähe von Kandy. Es war einfach nur furchtbar. Bevor ich überhaupt wusste, wie mir geschieht, saß ich schon auf dem Rücken von einer süßen Elefantendame, die einen schmalen Pfad Richtung Fluss mit mir wanderte. Sie war in Ketten gelegt und neben ihr ging der Mahout (Elefantenführer) mit seinem Ankusha (ein Stock mit einem scharfen Haken) in seiner Hand, jederzeit bereit, ihn einzusetzen, falls sie nicht auf dem Weg bleiben sollte. Erst nach dieser Erfahrung habe ich angefangen, über Elefanten in Asien zu lesen. Dabei habe ich herausgefunden, dass das ein Riesengeschäft ist. Elefantenweibchen werden getötet, um an ihre Jungen zu gelangen, die dann für Tausende Dollar an die Fremdenverkehrsindustrie verkauft werden. Das ist unglaublich traurig und grausam.
Touristenfalle #2
Ranweli spice garden in Kandy ist ein schön angelegter Garten, wo du alles über Zimt, Vanille, Muskat, Pfefferkorn und anderer Kräuter und Gewürze erfahren kannst. Ein Guide zeigte mir den Garten und erklärte mir die unterschiedlichen Pflanzen. Nach der Exkursion wurde mir eine Tasse Tee serviert und noch während ich genüsslich den Tee schlürfte, tauchte auch schon ein Mann auf und begann, meinen Rücken zu massieren. Ich hätte natürlich nein sagen können, aber in diesem Moment schien es mir unhöflich, dieses freundliche Service abzulehnen. Während der Massage wurde mir eine Liste mit den Produkten gereicht, die es im Sortiment zu kaufen gab. Gleichzeitig erklärte der Guide die Schätze im Detail und schmierte sie mir auf die Haut. Das war mir dann schon ein wenig zu viel, aber ich wusste einfach nicht, wie ich die Prozedur höflich beenden konnte. Natürlich wurde mir dann auch klar, dass es äußerst gerne gesehen war, sich im Shop umzuschauen und reichlich einzukaufen. Die Preise jedoch sind um ein Vielfaches höher als auf lokalen Märkten.
2 – Nuwara Eliya – 1 Nacht
Von Kandy aus fuhr ich Richtung Hochland und weiter nach Nuwara Eliya. Die Distanz beträgt rund 80 km über circa 1400 Höhenmeter. Obwohl die Straße ziemlich gut ist, musst du mit ein paar Stunden Fahrt rechnen, auch weil du einige Stopps einlegen solltest. Ich habe gehört und gelesen, dass die Fahrt mit dem Zug unglaublich toll sein soll. Welchen Weg du auch bevorzugst, du bekommst auf jeden Fall einen wunderbaren Eindruck von der faszinierenden Landschaft.
Bei den Ramboda Wasserfällen habe ich einen Stopp eingelegt. Von dort hast du einen atemberaubenden Blick über Kotmale Reservoir. Ein wenig weiter gelangst du zur Glenloch Tee Fabrik, wo du eine kurze Tour bekommst und etwas über die Teeherstellung lernst. Nach der Führung kannst du dir eine Sorte zum Verkosten aussuchen und dann wirst du auch gleich in den Shop geleitet, in dem du eingeladen wirst, einzukaufen…
Es ist also wie überall in Sri Lanka: Tour – verkosten – kaufen. Ich war nicht sonderlich überrascht, dass man erwarten würde, einzukaufen und zu dem Zeitpunkt fand ich das auch noch völlig ok. Du wirst in meinem Bericht noch lesen, wie ich am Ende der Reise darüber dachte.
Nach ein paar Stunden Fahrt erreichte ich Nuwara Eliya, eine ziemlich unattraktive, stickige Kleinstadt. Es gibt die New Bazaar Street mit einem hektischen Markt, das koloniale Postamt Gebäude und Single Tree Hill etwas weiter die Hauptstraße entlang, wo du einen Spaziergang durch die Teeplantagen machen kannst und einen schönen Blick auf Lake Gregory hast. Das war es dann aber auch schon. Eine Nacht in Nuwara Eliya reicht meiner Meinung nach also völlig aus.
3 – Tissamaharama – 2 Nächte
Mein persönliches Highlight der Reise war die Gegend um Tissamaharama. Am idyllischen Tissa Wewa Reservoir gelegen, ist dieser Ort mit seinen antiken Pagoden Einfahrtsort für den Yala Nationalpark.
Eine Safari durch Yala ist ein Erlebnis. Der Nationalpark beheimatet 44 verschiedene Säugetiere, darunter auch die selten gewordenen Leoparden, und 215 Vögelarten. Du kannst eine Safari über verschiedene Onlineanbieter buchen oder einfach an der Rezeption in deinem Hotel nachfragen. Ich habe im Thaulle Resort übernachtet, das die Buchung für mich arrangiert hat. Es werden verschiedene Touren angeboten und du kannst zwischen Vormittag, später Nachmittag oder Ganztagestouren wählen. Obwohl ich ja kein Morgenmensch bin, habe ich mich für die 5.00 Uhr Tour am Morgen entschieden, um zu erleben, wie der Park erwacht und die Sonne aufgeht. Und ich hatte Glück, denn ein Leopard ließ sich unweit unseres Jeeps blicken. Ein Elefant überquerte in aller Seelenruhe die Straße, bevor wir weiterfuhren konnten. Yala ist ein guter Ort, exotische Tiere zu sehen und die schöne Landschaft zu genießen.
Update: Je mehr ich reise und die Auswirkungen des Tourismus in vielen Ländern sehe, desto skeptischer stehe ich manchen Aktivitäten gegenüber. So auch dieser Safari. Ein Jeep nach dem anderen brettert in den Nationalpark auf der Suche nach exotischen Tieren, vor allem den selten gewordenen Leoparden. Auch wenn ich es ganz toll fand, einen Leoparden zu sehen, so kamen mir während der Safari Zweifel und ich fand das alles sehr fragwürdig. Tekla, die Sri Lanka Spezialistin, hat zwei Empfehlungen für Nationalparks in Sri Lanka, die ich mir nächstes Mal unbedingt ansehen möchte.
In Tissamaharama kann ich das Thaulle Resort* empfehlen. Die Zimmer sind schön eingerichtet, groß und das Essen ist hervorragend.
4 – Galle – 1 Nacht
UNESCO Kulturerbe Galle ist im Süden des Landes und bietet eine große Anzahl an historischen Bauten. Wo immer du in Galle auch hingehst, wirst du daran erinnert, dass die Stadt einst eine wichtige Hafenstadt war. Der Stadtkern von Galle ist sehr schön und so ganz anders alls die anderen Orte und Städte, die ich in Sri Lanka gesehen habe. Während die meisten nur Durchzugsorte ohne Charme sind, hat Galle eine kleine Altstadt, die von einer Festungsmauer umringt ist. Du brauchst nicht sehr lange, die Stadt abzugehen, aber du kannst auf der Festungsmauer entlang spazieren und den Blick auf das Meer genießen.
Wenn du meinen Blog liest, weißt du mittlerweile, dass ich einmal täglich einen richtigen Cappuccino brauche. Sri Lanka hat es mir bisher schwer gemacht, diesem Genuss nachzugehen. Galle war mein Paradies. Es gibt nette Cafés, wo du köstliche Torten und einen echten Cappuccino bekommst.
Wenn du dir einen Umzug sparen möchtest, kannst du auch gleich nach Bentota reisen und von dort einen Tagesausflug mit dem Zug nach Galle machen.
5 – Bentota – 3 Nächte
Nach ungefähr 30 Minuten Autofahrt von Galle Richtung Norden habe ich meinen letzten Stopp, Bentota Beach, erreicht. Bentota ist ein kleiner Ort am Meer mit einem breiten, wunderschönen Strand. Es gibt dort nicht sehr viel zu sehen, du kannst also stressfrei ein paar Tage am Strand genießen und die atemberaubenden Sonnenuntergänge beobachten. Du findest auch ein paar reizende Restaurants mit großartigem Essen und frischem Fisch.
Falls du dich für Bentota entscheidest, empfehle ich das Vivanta by Taj Bentota Hotel*.
Falls es das Wetter einmal nicht so gut mit dir meint und die Sonne für ein paar Stunden verschwindet, nimm ein TukTuk und lasse dich zum Madu Ganga Fluss für eine Bootsfahrt durch die Mangrovenwälder bringen. Es ist eine nette Tour, die du auch bei Regen machen kannst.
Sei dir nur bewusst, dass dich der Bootsfahrer an Plätze bringt, wo du ein wenig Geld zurücklassen solltest. So ist der erste Stopp ein Fisch-Spa, den ich dankend abgelehnt habe. Er fragt dich nicht danach, er bringt dich einfach hin. Nach dem Fisch-Spa wirst du zur Zimtinsel chauffiert, wo dir ein Mann erklärt, wie man Zimt gewinnt. Das fand ich eigentlich ganz interessant und am Ende hab ich sogar Zimt gekauft. Aber mehr deshalb, weil der Mann sehr nett war und so freundliche Augen hatte. Bevor du die Tour antrittst, rate ich dir, den Preis zu verhandeln. Die Kosten belaufen sich auf ca. 3500 LKR. Der „Kapitän“ verlangt aber gleich mal 6000 LKR. Ich habe abgelehnt und ging wieder zurück zum TukTuk, um meine Abreise anzukündigen. Daraufhin hat er mein Preisangebot angenommen.
Mein Resümee von Sri Lanka ist, dass die Landschaft, abgesehen von den meisten Dörfern, einfach wunderschön ist. Insbesondere das Hochland und die Gegend rund um Tissa sind für Landschafts- und Tierliebhaber eine Reise Wert. Je länger ich aber im Land war, umso mehr ging es mir auf die Nerven, dass ständig jemand von mir Geld forderte und ich jeden Preis hinterfragen und verhandeln musste. Ich weiß, dass das in Asien eine gängige Art ist, aber meines Erachtens ist das in Sri Lanka noch einmal verstärkt der Fall.
Mich würden deine Erfahrungen in Sri Lanka interessieren. Und welche sind deine Lieblingsplätze?
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